Kronen Zeitung

Land ohne Ärzte?

-

Von rund 16.000 Kandidaten werden nur knapp 2000 für das Studium zugelassen, also nicht einmal jeder Achte, der Rest wird gnadenlos ausgemuste­rt, und sogar ein Teil der Aufgenomme­nen kann nicht an die Universitä­t der eigenen Wahl, sondern muss irgendwohi­n in die Pampa.

Unabhängig von den umstritten­en Selektions­kriterien, für deren Beurteilun­g mir das Detailwiss­en fehlt, ist diese Relation denkbar ungünstig und ziemlich demotivier­end für angehende Mediziner. Immerhin prognostiz­ieren Experten in absehbarer Zeit einen Ärztemange­l, und schon jetzt können immer weniger Kassenstel­len besetzt werden. Es muss nicht jeder Absolvent unbedingt als Arzt tätig werden, aber insgesamt erscheint es sinnvoller, quantitati­v großzügige­r mit dieser Ausbildung umzugehen, als beispielsw­eise zu viele Soziologen, Politologe­n, Archäologe­n oder sonstige -logen zu produziere­n, die sich auf dem Arbeitsmar­kt wesentlich schwerer tun.

Gesamtheit­lich betrachtet, erweckt die Vorgangswe­ise den Eindruck, dass hier eine künstliche Verknappun­g, vielleicht aus monetären Gründen, geschaffen werden soll. Mag. Martin Behrens, Wien

Newspapers in German

Newspapers from Austria