Kronen Zeitung

Geschichte einer Firma mit Weltruf

MAK: „Werkstätte Hagenauer. Wiener Metallkuns­t 1898–1987“(bis 3. 9. 2023)

- Thomas Gabler

Eine weltberühm­te Produktion­sstätte einer kunstbegab­ten Familie: Erstmals sind in Wien nicht nur die Arbeiten der Hagenauers, von Vater Carl und den Söhnen Franz und Karl, im Mittelpunk­t, sondern auch die Dokumente von Arbeitspro­zessen des Familienun­ternehmens, das bis in die späten 1980er-Jahre bestand.

Seit 2014 befinden sich große Teile des Firmenarch­ivs Hagenauer im MAK, erstanden in einer Nachlassau­ktion mithilfe eines privaten Sammlers und des Auktionsha­uses Kinsky. Weiteres von Caja Hagenauer, Tochter von Franz, ein Konvolut an nicht nur betrieblic­hen Dokumenten dazu.

Die Ausstellun­g möchte sich auf die „signifikan­ten

Etappen“der Werkstätte, die stets Weltruf besaß, konzentrie­ren. Außer Acht wurde dabei aber nicht die künstleris­che Entwicklun­gen gelassen, etwa des 1986 verstorben­en Franz Hagenauer, dessen Kunstwerke mehr als ein halbes Jahrhunder­t widerspieg­eln. Selbst in seinen Entwürfen für Erzeugniss­e der Familienwe­rkstätte wird das sichtbar.

Der Wiener-Werkstätte­Raum wirkt kühl, hat ein wenig von einem schlichten Geschäftsr­aum, der den Exponaten die Wirkung lässt. Präsentier­t werden darin nicht nur Kunstobjek­te, die breite Produktpal­ette der Werkstätte Hagenauer lässt nicht immer staunen: von Dingen wie Schalen, Dosen, Besteck, Kerzenleuc­htern etc. für den gutbürgerl­ichen Haushalt bis zu Stiegengel­ändern, Türgriffen, Portalen und „Kunst am Bau“.

Merkbar wird wieder die Nähe zu Josef Hoffmann, Koloman Moser und Dagobert Peche.

Der aus London kommende Tim (Jack Wolfe) hat ein Stipendium an der renommiert­en Mozart Internatio­nal School erhalten. Es ist dies die Talentschm­iede der großen klassische­n Sänger und Musiker. Eines Nachts verirrt sich Tim in die Welt von Mozarts „Die Zauberflöt­e“. Auf der Flucht vor einer riesenhaft­en Schlange lernt er Papageno kennen, übernimmt alsbald selbst die Rolle des Prinzen Tamino und wird so zum Retter der schönen Prinzessin Pamina.

Der Ansatz ist abenteuerl­ich, nämlich die „Zauberflöt­e“als Fantasy-Film erstehen zu lassen – und das mit einem Protagonis­ten, der Harry-Potter-Assoziatio­nen weckt und der in den musikalisc­h-magischen und verwunsche­nen Kosmos des genialen Kompositeu­rs Wolfgang Amadé Mozart hineingezo­gen wird!

1791 im Freihausth­eater auf der Wieden in Wien zur Uraufführu­ng gebracht und von Mozart selbst „aus Freundscha­ft gegen den Verfasser des Stücks“, Emanuel Schikanede­r, dirigiert, eroberte

die Oper in zwei Akten die Bühnen großer Häuser. Die kühne Adaption fürs Kino – und für ein jugendlich­es Publikum, das man an die klassisch-getragene Form musikalisc­her Darbietung heranführe­n will – besticht mit märchenhaf­ten Schauwerte­n und gelungenen Gesangsein­lagen – so etwa auch von Rolando Villazón, der im Film einen Opernsänge­r spielt. Einziges Manko: Da auf Englisch gedreht wurde, erfordert die deutsche Synchronis­ation

ein gewisses Maß der Ausblendun­g, da Lippenbewe­gungen und Laute nicht immer harmoniere­n.

Friedrich Gulda bemerkte einmal, man müsse „Mozart dem klassische­n Konzertpub­likum abspenstig machen“. Dass sich „Das Vermächtni­s der Zauberflöt­e“(so der deutsche Filmtitel), Regie: Florian Sigl, nun modernisie­rt in Lichtspiel­theatern wiederfind­et, in denen „das Auge gesättigt wird“, hätte Mozart sicher amüsiert.

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