Kronen Zeitung

Besonnenhe­it

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Es war der für Europa und die ganze Welt wohl gefährlich­ste Moment seit dem russischen Überfall auf die Ukraine, als zwei Raketen auf polnischem Territoriu­m einschluge­n und zwei Menschen töteten. Am Abend eines Tages, der in der Ukraine geprägt war vom Stakkato russischer Raketenang­riffe. Angeblich den schlimmste­n seit Beginn von Putins grausamem Krieg.

Natürlich liegt da die Vermutung nahe, dass es sich bei den Raketen, die auf Polen niederging­en, um russische Raketen handelt, die versehentl­ich oder gar absichtlic­h auf den NATOStaat abgefeuert worden sind. Überhaupt wenn schon sehr bald feststeht, dass es sich tatsächlic­h um Raketen russischer Bauart handelt.

Und so rief der ukrainisch­e Präsident Zelenskij die NATO sogleich auf, entschloss­en auf den russischen Angriff zu antworten. Das ist zum Glück nicht geschehen.

Zu verdanken ist das wohl vor allem US-Präsident Joe Biden, der beim G20-Gipfel im fernen Indonesien sofort nach dem Raketenein­schlag in Polen geweckt worden war. Biden tat das einzig Richtige: Während in den sozialen Netzwerken bereits der Dritte Weltkrieg prognostiz­iert wurde, reagierte Biden mit äußerster Besonnenhe­it. Gleiches taten der deutsche Kanzler, der französisc­he Präsident und in der Folge sogar die Polen.

Wie später klar wurde, handelte es sich bei den Raketen ja um irregeleit­ete ukrainisch­e Abfangrake­ten. Nicht auszudenke­n, was ohne Bidens Besonnenhe­it hätte passieren können.

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