Besonnenheit
Es war der für Europa und die ganze Welt wohl gefährlichste Moment seit dem russischen Überfall auf die Ukraine, als zwei Raketen auf polnischem Territorium einschlugen und zwei Menschen töteten. Am Abend eines Tages, der in der Ukraine geprägt war vom Stakkato russischer Raketenangriffe. Angeblich den schlimmsten seit Beginn von Putins grausamem Krieg.
Natürlich liegt da die Vermutung nahe, dass es sich bei den Raketen, die auf Polen niedergingen, um russische Raketen handelt, die versehentlich oder gar absichtlich auf den NATOStaat abgefeuert worden sind. Überhaupt wenn schon sehr bald feststeht, dass es sich tatsächlich um Raketen russischer Bauart handelt.
Und so rief der ukrainische Präsident Zelenskij die NATO sogleich auf, entschlossen auf den russischen Angriff zu antworten. Das ist zum Glück nicht geschehen.
Zu verdanken ist das wohl vor allem US-Präsident Joe Biden, der beim G20-Gipfel im fernen Indonesien sofort nach dem Raketeneinschlag in Polen geweckt worden war. Biden tat das einzig Richtige: Während in den sozialen Netzwerken bereits der Dritte Weltkrieg prognostiziert wurde, reagierte Biden mit äußerster Besonnenheit. Gleiches taten der deutsche Kanzler, der französische Präsident und in der Folge sogar die Polen.
Wie später klar wurde, handelte es sich bei den Raketen ja um irregeleitete ukrainische Abfangraketen. Nicht auszudenken, was ohne Bidens Besonnenheit hätte passieren können.