Kronen Zeitung

Jubel für Retter des Amazonas

Brasiliens neuer Präsident Lula wird auf der COP wie ein Öko-Heiland gefeiert

- VON MARK PERRY AUS SHARM EL SHEIKH

Wie ein Öko-Heiland wurde Brasiliens neu gewählter Präsident auf der Weltklimak­onferenz in Sharm El Sheikh von jubelnden Vertretern der Amazons-Ureinwohne­r begrüßt. „Wir sind wieder zurück auf der Welt-Umweltbühn­e und werden alles dazu beitragen, die Erderwärmu­ng zu stoppen“, rief er seinen Fans zu und versprach der Staatengem­einschaft hoch und heilig, die zuletzt zur Rekordhöhe aufgeflamm­te Zerstörung der grünen Lunge dieser Welt zu stoppen. Ohne diese könne das globale Klima nicht gerettet werden. Zugleich versprach der grüne Hoffnungst­räger auch, die UmweltKrim­inellen gnadenlos zu verfolgen. Hunderte lauschten Lulas Frohbotsch­aft, der dadurch zum Superstar der COP 27 avancierte. Tatsächlic­h ist ohne den Schutz des sechs Millionen Quadratkil­ometer großen Naturparad­ieses und gigantisch­en CO2-Speichers in Südamerika kein Stopp der verheerend­en Erderwärmu­ng möglich.

Lula schlug deswegen sogar vor, eine der kommenden Konferenze­n in Brasilien abzuhalten.

Der grüne Umweltparl­amentarier Lukas Hammer mahnt trotz aller Euphorie zur Vorsicht, vor allem beim Mercosur-Abkommen. Dieses war wegen Lulas unberechen­baren Vorgängers Bolsonaro ins Stocken geraten: „Nur wegen des neuen Präsidente­n darf der Pakt in der EU nicht plötzlich salonfähig werden.“Öko-Ministerin Gewessler traf derweil mit dem US-Klimasonde­rbotschaft­er John Kerry zusammen – eine Öko-Allianz ist im Entstehen.

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