Der Stein des Anstoßes
Ein Klavier, ein Klavier, um es mit Loriot zu sagen – nur kommt bei diesem „Stein des Anstoßes“weniger Freude auf, und es ist nur halb so lustig. Denn da wäre sie also schon wieder, die Neiddebatte und das Skandalgeschrei. Erstens ist das Klavier kein goldenes Klavier, sondern hat ein paar vergoldete Stellen. Zweitens ist es bei den Umbaukosten des Parlaments von 420 Millionen Euro auch schon wurscht. Abgesehen davon denke ich, dass auch andere hochwertige BösendorferFlügel nicht gerade als Schnäppchen zu kriegen sind. Und – bitte, es ist ein österreichischer Flügel von Weltrang, hätte man irgendeinen amerikanischen Schmarren gekauft, wär’s sicher auch nicht recht gewesen. Das Einzige, was zu bekritteln wäre: Mieten ist nie besonders günstig, ich hätte das Prachtstück gekauft. Das Spitzeninstrument würde im Wert sicherlich, man denke an Stradivari-Geigen, noch steigen und in hundert Jahren, oder länger, noch immer das Parlament zieren. Möglicherweise könnten sich auch zahlreiche Besucher – vielleicht bei öffentlich zugänglichen Konzerten – an dem Prachtstück, wenn von Meistern bespielt, erfreuen. Im Artikel von Frau Bischofberger werden etliche Spompanadeln anderer Parteien, die wesentlich teurer waren und deren Wert heute bei null liegt, weil sie gar nicht mehr existieren, erwähnt. Bitte, hört doch endlich mit dieser Herumreiterei auf jedem lächerlichen „Lercherlflatus“auf, und macht das, wofür ihr bezahlt werdet, nämlich ordentliche parlamentarische Arbeit. Das Volk würde es euch danken. Eva Schreiber, per E-Mail