Ihr Sonnenschiff lag zu früh bereit!
Literaturmuseum: „Ingeborg Bachmann. Eine Hommage“(bis 5. November 2023)
Der bedeutendste Literaturpreis des deutschsprachigen Raums ist nach ihr benannt, und sie wäre zu Lebzeiten des Literaturnobelpreises würdig gewesen: Das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek blickt nun in einer Ausstellung zurück auf Leben und Werke einer Ungewöhnlichen, auf Ingeborg Bachmann.
Ein großer Geist und doch eine unglückliche Person: Ingeborg Bachmann, 1926 in Klagenfurt geboren und 1973 in Rom gestorben, zählt noch heute zu den Größten der österreichischen Literatur. Nicht nur wegen des berühmten Romans „Malina“, denn liest man ihre Werke erneut, wird ihre kritische Distanz und die Auseinandersetzung mit Phänomenen ihrer Zeit erkennbar. Die sind heute noch immer aktuell. Vielleicht ist sie daran zerbrochen, gebrochen durch Alkohol und Medikamente?
„Die große Fracht ist verladen, das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit . . . “Das Kritische war die eine Seite der Schriftstellerin, aber Poesie hatte immer einen Platz in ihrem Denken, in ihren Texten. Die Hommage im Literaturmuseum zeigt mit Manuskripten, Briefen (mit Größen von Paul Celan bis Ilse Aichinger) und literarischen Entwürfen die breite Gedankenwelt Bachmanns.
Ihre Wirkung blieb bis heute bestehen: Sie wird belegt durch Arbeiten von Ruth Beckermann, Michael Haneke, Alexander Kluge, Sabine Gruber und anderen.