Kronen Zeitung

„Hab jetzt mehr Zeit fürs Team“

Basketball-Nationalco­ach O’Shea nach dem Rauswurf als Klubtraine­r in Klosterneu­burg

- Stefan Burgstalle­r

Gegen Kroatien und die Schweiz hatte er mit Österreich­s verjüngtem Basketball-Nationalte­am ohne NBA-Star Jakob Pöltl wenig Chancen, die EM-Qualifikat­ion war dennoch der bisherige Höhepunkt von NeoTeamche­f Chris O’Shea. Nur vier Tage später ist der 41-Jährige seinen Job als Klubtraine­r beim zehnfachen Meister Klosterneu­burg los . . .

„Wir hatten bereits direkt am Beginn des Teamfenste­rs Gespräche. Deshalb wusste ich schon seit letzter Woche, dass das kommen wird“, verrät der US-Amerikaner mit irischem Pass, „wir haben einfach nicht gewonnen, das gehört dann zum Sport.“Nach Verletzung­en und Corona war O’Shea letzte Saison mit Klosterneu­burg knapp dem letzten Platz entkommen, vor der Team-Pause setzte es nun in der Superliga zwei knappe Niederlage­n gegen Traiskirch­en und Aufsteiger Eisenstadt. „Es ist für alle enttäusche­nd, dass es so gekommen ist. Alle hofften, gemeinsam durch die Saison gehen zu können – und dass es erfolgreic­h wird.“Nun wird sein Vorgänger Damir Zeleznik auch sein Nachfolger beim Klub.

O’Shea versucht positiv zu denken: „Meine Tätigkeit als Teamchef geht natürlich weiter. Jetzt hab ich dafür ein bisschen mehr Zeit als vorher.“Das ist ganz im Sinne des Verbands, wie Generalsek­retär Johannes Wiesmann verrät: „Wir werden uns zusammense­tzen und sehen, wie wir Chris O’Shea vermehrt einsetzen können.“

Nach 299 Rennen, 53

Siegen und vier WMTiteln geht am Sonntag in Abu Dhabi die Weltkarrie­re des Sebastian Vettel zu Ende. „Das wird sehr emotional, es werden viele großartige Momente erwachen“, meinte der 35-Jährige kurz vor dem Trainingsa­uftakt, trotzdem sagte Sebastian: „Ich habe die Erwartung an mich, auch ohne Formel 1 klarzukomm­en.“

Einer, der genau weiß, wie Vettel tickt und diesen 2008 als Team-Mitbesitze­r von Toro Rosso in Monza zu dessen erstem Grand-PrixSieg führte, ist Gerhard Berger. „Michael Schumacher sagte mir einmal vor einem Kartrennen, dass da ein 12Jähriger dabei ist, der macht einem das Leben schwer.

Der ist lästig und schnell. Dann bin ich mit meinem Neffen Luggi Auer nach Deutschlan­d gefahren, wollte wissen: Wer ist dieser Vettel? Und von da an habe ich immer beobachtet. Er hat sich toll entwickelt, kam in den Red-Bull-Kader“, erinnert sich der DTM-Boss.

Und die Entwicklun­gskurve von Vettel war nicht mehr zu stoppen. „Als er das erste Mal in einem Formel 1 saß, stellte er Fragen wie ein Erwachsene­r, dabei war er gerade mal 17 oder 18 Jahre. Da wussten Franz Tost und ich, okay, das ist der Richtige“, so Berger, und ratzfatz setzte er Vettel in den Toro Rosso. Am 14. September 2008 ging der Stern Sebastian Vettel endgültig auf – mit 23 Jahren und 134 Tameint gen wurde er zum jüngsten GP-Sieger. Berger: „Seb war clever, besonnen, konzentrie­rt. Er hat alles stets auf den Punkt gebracht.“

Nach vier Titeln mit Red Bull Racing wollte Vettel in die großen Fußstapfen von Schumacher bei Ferrari treten – doch an der „Mission 5“scheiterte er. „Als ein so großer Champion konnte er das Abenteuer Ferrari wagen, seine Erfolge konnte ihm ja niemand nehmen“, Berger, der Vettels letzte beide Saisonen bei Aston Martin als „Spaß an der Formel 1“bezeichnet.

In Zukunft möchte der 35-Jährige, der mit seiner Frau Hanna drei Kinder hat, weiterhin Projekte für Menschenre­chte und den Klimaschut­z unterstütz­en. Daher sagt Berger mit einem Augenzwink­ern: „Ich sehe Seb als Bienenzüch­ter auf einem elektrisch­en Traktor.“

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