„Hab jetzt mehr Zeit fürs Team“
Basketball-Nationalcoach O’Shea nach dem Rauswurf als Klubtrainer in Klosterneuburg
Gegen Kroatien und die Schweiz hatte er mit Österreichs verjüngtem Basketball-Nationalteam ohne NBA-Star Jakob Pöltl wenig Chancen, die EM-Qualifikation war dennoch der bisherige Höhepunkt von NeoTeamchef Chris O’Shea. Nur vier Tage später ist der 41-Jährige seinen Job als Klubtrainer beim zehnfachen Meister Klosterneuburg los . . .
„Wir hatten bereits direkt am Beginn des Teamfensters Gespräche. Deshalb wusste ich schon seit letzter Woche, dass das kommen wird“, verrät der US-Amerikaner mit irischem Pass, „wir haben einfach nicht gewonnen, das gehört dann zum Sport.“Nach Verletzungen und Corona war O’Shea letzte Saison mit Klosterneuburg knapp dem letzten Platz entkommen, vor der Team-Pause setzte es nun in der Superliga zwei knappe Niederlagen gegen Traiskirchen und Aufsteiger Eisenstadt. „Es ist für alle enttäuschend, dass es so gekommen ist. Alle hofften, gemeinsam durch die Saison gehen zu können – und dass es erfolgreich wird.“Nun wird sein Vorgänger Damir Zeleznik auch sein Nachfolger beim Klub.
O’Shea versucht positiv zu denken: „Meine Tätigkeit als Teamchef geht natürlich weiter. Jetzt hab ich dafür ein bisschen mehr Zeit als vorher.“Das ist ganz im Sinne des Verbands, wie Generalsekretär Johannes Wiesmann verrät: „Wir werden uns zusammensetzen und sehen, wie wir Chris O’Shea vermehrt einsetzen können.“
Nach 299 Rennen, 53
Siegen und vier WMTiteln geht am Sonntag in Abu Dhabi die Weltkarriere des Sebastian Vettel zu Ende. „Das wird sehr emotional, es werden viele großartige Momente erwachen“, meinte der 35-Jährige kurz vor dem Trainingsauftakt, trotzdem sagte Sebastian: „Ich habe die Erwartung an mich, auch ohne Formel 1 klarzukommen.“
Einer, der genau weiß, wie Vettel tickt und diesen 2008 als Team-Mitbesitzer von Toro Rosso in Monza zu dessen erstem Grand-PrixSieg führte, ist Gerhard Berger. „Michael Schumacher sagte mir einmal vor einem Kartrennen, dass da ein 12Jähriger dabei ist, der macht einem das Leben schwer.
Der ist lästig und schnell. Dann bin ich mit meinem Neffen Luggi Auer nach Deutschland gefahren, wollte wissen: Wer ist dieser Vettel? Und von da an habe ich immer beobachtet. Er hat sich toll entwickelt, kam in den Red-Bull-Kader“, erinnert sich der DTM-Boss.
Und die Entwicklungskurve von Vettel war nicht mehr zu stoppen. „Als er das erste Mal in einem Formel 1 saß, stellte er Fragen wie ein Erwachsener, dabei war er gerade mal 17 oder 18 Jahre. Da wussten Franz Tost und ich, okay, das ist der Richtige“, so Berger, und ratzfatz setzte er Vettel in den Toro Rosso. Am 14. September 2008 ging der Stern Sebastian Vettel endgültig auf – mit 23 Jahren und 134 Tameint gen wurde er zum jüngsten GP-Sieger. Berger: „Seb war clever, besonnen, konzentriert. Er hat alles stets auf den Punkt gebracht.“
Nach vier Titeln mit Red Bull Racing wollte Vettel in die großen Fußstapfen von Schumacher bei Ferrari treten – doch an der „Mission 5“scheiterte er. „Als ein so großer Champion konnte er das Abenteuer Ferrari wagen, seine Erfolge konnte ihm ja niemand nehmen“, Berger, der Vettels letzte beide Saisonen bei Aston Martin als „Spaß an der Formel 1“bezeichnet.
In Zukunft möchte der 35-Jährige, der mit seiner Frau Hanna drei Kinder hat, weiterhin Projekte für Menschenrechte und den Klimaschutz unterstützen. Daher sagt Berger mit einem Augenzwinkern: „Ich sehe Seb als Bienenzüchter auf einem elektrischen Traktor.“