Kronen Zeitung

Familie wichtiger als 30 Millionen

⧁ „Wödmasta“Adi Übleis feierte 85. Geburtstag ⧁ Traberlege­nde noch topfit ⧁ Pokale verschenkt

- Florian Gröger

Wir haben ordentlich gefeiert. Man denkt über vieles nach, lässt das Leben Revue passieren. Die schönen Sachen vergisst man nie!“Wozu bei Traber-Legende Adi Übleis der Weltmeiste­rtitel bei den Profis 1971 zählt! „Meine Frau durfte zum Finale nach Philadelph­ia nachkommen, wir haben im Waldorf Astoria gewohnt, ich hab ihr am Tag danach einen Ring bei Tiffany gekauft“, erinnert sich der 85-Jährige. Der danach ein Engagement in den USA für umgerechne­t 30 Millionen Schilling ausschlug – „weil ich bei meiner Familie sein wollte“. In der Heimat lösten seine Erfolge einen Boom aus, zu den jährlich 100 (!) Renntagen in der Krieau kamen fünf- bis zehntausen­d Fans.

„Ich wurde oft erkannt, es war ein angenehmes Leben.“Legendär eine Verkehrsko­ntrolle in Salzburg: „Der Polizist sprach von 140 statt 100 km/h. Mein kleiner Sohn sagte aber stolz, dass wir mindestens 160 gefahren sind. Trotzdem gab’s wegen meinem Namen nur eine Mini-Strafe“, so Übleis beim Besuch der „Krone“im Richtertur­m der Krieau. Über 3500 Rennen gewann er, viermal das Derby, den EM-Titel 1974. Bei der Sportlerwa­hl 1971 belegte er Platz vier. Heute unvorstell­bar. „Jede Sportart ist abhängig von einem Zugpferd, das fehlt leider, obwohl sich sehr viele bemühen.“Von seinen Hunderten Pokalen sind nur 20 übrig – „bei mir hat’s ausgesehen wie im Museum, ich hänge nicht dran“, so Übleis.

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