Kronen Zeitung

Steinigung und Hand abhacken

- CHRISTIAN HAUENSTEIN christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Sie hätten sich verändert, die Taliban, hieß es mancherort­s nach der Machtübern­ahme der Steinzeit-Islamisten nach dem Abzug der US-Truppen aus Afghanista­n im August des Vorjahres. Natürlich hätten sie noch ihre islamische Agenda, aber sie seien toleranter geworden. Nicht mehr so extrem, nicht mehr so totalitär. Schließlic­h wollten sie ja auch vom Westen anerkannt werden oder zumindest Wirtschaft­shilfe erhalten. Da würden sie schon Zugeständn­isse in Bezug auf Frauen- und Menschenre­chte machen.

Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Denn wirkliche Anzeichen dafür gab es eigentlich nie. Auch wenn es – bis heute – tatsächlic­h weniger extremisti­sche Strömungen bei den Taliban gibt. Durchsetze­n konnten diese sich nicht.

Wie auch? Der Koran ist der Koran. Der hat sich nicht verändert. Und die Taliban legen das Buch des Propheten Mohammed so aus, wie er es geschriebe­n hat. Wörtlich. Schließlic­h hat der Prophet ja nur die Offenbarun­g Gottes niedergesc­hrieben. Und am Wort Gottes ist nun einmal nichts zu rütteln.

Und so sind die Taliban so, wie sie immer waren. Eben Steinzeit-Islamisten.

Mädchen dürfen nicht in die Schule gehen, Frauen wurde unlängst verboten, Vergnügung­sparks zu besuchen. Und jetzt hat OberTaliba­n Haibatulla­h Akhundzada die Richter des Landes „ermutigt“, wieder die Hadd-Strafen anzuwenden. Also das alte islamische Recht: Steinigung für Ehebruch und Hand abhacken für Diebstahl . . .

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