Steinigung und Hand abhacken
Sie hätten sich verändert, die Taliban, hieß es mancherorts nach der Machtübernahme der Steinzeit-Islamisten nach dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan im August des Vorjahres. Natürlich hätten sie noch ihre islamische Agenda, aber sie seien toleranter geworden. Nicht mehr so extrem, nicht mehr so totalitär. Schließlich wollten sie ja auch vom Westen anerkannt werden oder zumindest Wirtschaftshilfe erhalten. Da würden sie schon Zugeständnisse in Bezug auf Frauen- und Menschenrechte machen.
Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Denn wirkliche Anzeichen dafür gab es eigentlich nie. Auch wenn es – bis heute – tatsächlich weniger extremistische Strömungen bei den Taliban gibt. Durchsetzen konnten diese sich nicht.
Wie auch? Der Koran ist der Koran. Der hat sich nicht verändert. Und die Taliban legen das Buch des Propheten Mohammed so aus, wie er es geschrieben hat. Wörtlich. Schließlich hat der Prophet ja nur die Offenbarung Gottes niedergeschrieben. Und am Wort Gottes ist nun einmal nichts zu rütteln.
Und so sind die Taliban so, wie sie immer waren. Eben Steinzeit-Islamisten.
Mädchen dürfen nicht in die Schule gehen, Frauen wurde unlängst verboten, Vergnügungsparks zu besuchen. Und jetzt hat OberTaliban Haibatullah Akhundzada die Richter des Landes „ermutigt“, wieder die Hadd-Strafen anzuwenden. Also das alte islamische Recht: Steinigung für Ehebruch und Hand abhacken für Diebstahl . . .