10 Millionen ohne Strom!
Kiew/Rom. Der russische Raketenterror legt weite Teile der ukrainischen Infrastruktur lahm. Papst Franziskus bietet den Vatikan als Friedensvermittler im Ukraine-Krieg an.
Der menschenverachtende russische Plan, die Ukraine angesichts des einsetzenden Winters in die Kälte und die Finsternis zu bomben, scheint immer mehr aufzugehen. Der Raketenterror reißt nicht ab. Und die Ziele der russischen Angriffe sind zumeist Infrastrukturanlagen zur Stromversorgung oder für die Fernwärme. Ukrainische Regierungsmitglieder warnen vor einer „sehr schwierigen Situation“im kommenden Winter.
Die Temperaturen fallen in der Ukraine leicht einmal in den zweistelligen Minusbereich. Es fällt bereits der erste Schnee. Und schon jetzt haben rund zehn Millionen Menschen in der Ukraine keinen Strom, wie Präsident Zelenskij sagt. Insbesondere die Region rund um die Hauptstadt Kiew sei von Stromausfällen betroffen.
Polen: Ermittlungen nach Raketeneinschlag
Unterdessen gehen in Polen die Ermittlungen nach dem Einschlag von zwei Raketen weiter. Zwei Menschen sind ja in einem grenznahen Ort bei der Detonation zweier Irrläufer aus der Ukraine ums Leben gekommen. Während die USA und auch Polen erklärten, es handle sich um ukrainische Luftabwehrraketen, beharrt Kiew darauf, dass Russland die Raketen abgeschossen habe. Ein Ersuchen der Ukraine, eigene Ermittler nach Polen schicken zu dürfen, wurde von Warschau vorerst abgelehnt. Das sei juristisch sehr schwierig, heißt es.
In der Ukraine kam gestern ein Video an die Öffentlichkeit, das ein Massaker an russischen Kriegsgefangenen im Osten des Landes zeigen dürfte. Zu sehen ist, wie ukrainische Soldaten in das Dorf Makijiwka einrücken und einen Hof durchsuchen. Zehn russische Soldaten ergeben sich und legen sich flach auf den Boden.
Untersuchung nach möglichem Massaker
In dem Moment kommt ein weiterer russischer Soldat um die Ecke. Dann wird die Kamera hin und hergerissen, Schüsse sind zu hören. Ein weiteres Video zeigt, wie die Gefangenen wenig später tot am Boden liegen. Der letzte Russe, der aus der Deckung gekommen ist, könnte auf die Ukrainer geschossen haben. Daraufhin mussten offenbar alle Russen sterben. Eine Untersuchung wird gefordert.
Unterdessen bietet Papst Franziskus den Vatikan erneut als Vermittler an. „Ja, ich habe Hoffnung, dass Frieden möglich ist“, so der Heilige Vater. Nur ein Waffenstillstand, der womöglich einer erneuten Aufrüstung dienen könnte, reiche nicht. Der Vatikan versuche, ein „Netz an Beziehungen“für die Annäherung der Kriegsparteien aufzubauen.
Sprengstoffspuren an Nord Stream 1 und 2
Parallel erklärt die schwedische Staatsanwaltschaft, dass bei ersten Ermittlungen nach den Explosionen im September Sprengstoffspuren an den UnterwasserGasleitungen Nord Stream 1 und 2 gefunden worden sind. Alles deute auf schwere Sabotage hin.