Energiesparkurse auf Arabisch: „Viele heizen beim Fenster raus“
Viele Zuwanderer sind heimische Winter nicht gewöhnt. In Kursen wird daher nun Heizen und Lüften erklärt.
In
Damaskus (Syrien) hat es derzeit wohlige 22 Grad Celsius, und auch in Bagdad (Irak) lässt es sich bei Temperaturen von 24 Grad sicher gut aushalten. Dennoch wollen vermutlich nur die wenigsten derzeit dort sein. Zu unsicher ist die Lage.
Daher machen sich immer mehr Menschen aus diesen Ländern auf den Weg nach Österreich. Die heimischen Temperaturen sind aber eine Herausforderung für sie. „In vielen südlichen Ländern ist
Heizen kein wirkliches Thema – richtiges Heizen, Lüften oder auch Energiesparen schon gar nicht“, erklärt Mi
rela Memic, Bereichsleiterin beim Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Daher werden jetzt zusammen
mit der Wien Energie kostenlose Energiesparkurse angeboten. Ein solcher fand nun in der Erlebniswelt Spit
telau für Zuwanderer aus Syrien und dem Irak statt.
Dabei zeigen Energieberater wie Martina Krobath (oben) den Männern und Frauen, welche Auswirkungen Energieverschwendung hat und wie man mit weniübrigens gen Handgriffen den Stromverbrauch oder Heizkosten reduzieren kann. Die ursprüngliche Idee dazu kam von den Zuwanderern selbst. „In vielen Herkunftsländern stehen Türen und Fenster oft offen. Vielleicht auch, weil es dort bei Öl oder Gas eben keine Engpässe gibt. Dann kommen diese Menschen zu uns und wundern sich, wenn sie hohe Strom- und Gasrechnungen oder Nachzahlungen bekommen. Es wird oft beim Fenster rausgeheizt. Daher haben viele nachgefragt, was sie dagegen machen können“, heißt es beim ÖIF.
Die Kurse richten sich übrigens nicht nur an Asylberechtigte. Willkommen ist jeder, dem Energiesparen ein Anliegen ist. Es gibt bundesweit Vorträge in verschiedenen Sprachen. Die Wien Energie selbst bietet diese Energieberatung natürlich auch für Österreicher an.