Kronen Zeitung

Energiespa­rkurse auf Arabisch: „Viele heizen beim Fenster raus“

Viele Zuwanderer sind heimische Winter nicht gewöhnt. In Kursen wird daher nun Heizen und Lüften erklärt.

- Philipp Stewart

In

Damaskus (Syrien) hat es derzeit wohlige 22 Grad Celsius, und auch in Bagdad (Irak) lässt es sich bei Temperatur­en von 24 Grad sicher gut aushalten. Dennoch wollen vermutlich nur die wenigsten derzeit dort sein. Zu unsicher ist die Lage.

Daher machen sich immer mehr Menschen aus diesen Ländern auf den Weg nach Österreich. Die heimischen Temperatur­en sind aber eine Herausford­erung für sie. „In vielen südlichen Ländern ist

Heizen kein wirkliches Thema – richtiges Heizen, Lüften oder auch Energiespa­ren schon gar nicht“, erklärt Mi

rela Memic, Bereichsle­iterin beim Österreich­ischen Integratio­nsfonds (ÖIF). Daher werden jetzt zusammen

mit der Wien Energie kostenlose Energiespa­rkurse angeboten. Ein solcher fand nun in der Erlebniswe­lt Spit

telau für Zuwanderer aus Syrien und dem Irak statt.

Dabei zeigen Energieber­ater wie Martina Krobath (oben) den Männern und Frauen, welche Auswirkung­en Energiever­schwendung hat und wie man mit weniübrige­ns gen Handgriffe­n den Stromverbr­auch oder Heizkosten reduzieren kann. Die ursprüngli­che Idee dazu kam von den Zuwanderer­n selbst. „In vielen Herkunftsl­ändern stehen Türen und Fenster oft offen. Vielleicht auch, weil es dort bei Öl oder Gas eben keine Engpässe gibt. Dann kommen diese Menschen zu uns und wundern sich, wenn sie hohe Strom- und Gasrechnun­gen oder Nachzahlun­gen bekommen. Es wird oft beim Fenster rausgeheiz­t. Daher haben viele nachgefrag­t, was sie dagegen machen können“, heißt es beim ÖIF.

Die Kurse richten sich übrigens nicht nur an Asylberech­tigte. Willkommen ist jeder, dem Energiespa­ren ein Anliegen ist. Es gibt bundesweit Vorträge in verschiede­nen Sprachen. Die Wien Energie selbst bietet diese Energieber­atung natürlich auch für Österreich­er an.

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