Kronen Zeitung

Freispruch für Dopingsünd­er Denifl

Arbeitslos­er Ex-Radstar kann bei Neuverhand­lung aufatmen

- S. Thurner

Ergewann die Österreich­Radrundfah­rt und eine Etappe bei der spanischen Vuelta – doch von Ruhm und Glanz ist mittlerwei­le wenig übrig. Weder Fotografen noch TV-Sender warteten am Innsbrucke­r Landesgeri­cht auf Stefan Denifl.

Der mittlerwei­le 35-jährige Tiroler, der im Zuge der Seefelder Dopingrazz­ia ins Visier der Justiz geriet, musste sich bereits zum vierten Mal wegen Sportbetru­g vor Gericht verantwort­en. Schließlic­h hob der Oberste Gerichtsho­f die 2021 verhängten zwei Jahre Haft auf.

Blutdoping räumte der Ex-Radstar auch diesmal ein. Er bestritt aber, jemanden betrogen zu haben. „Das Gesetz zielt auf Preisgelde­r ab, nicht auf Fahrerlöhn­e, wie er sie erhielt“, erklärten die Anwälte. „Es liegt auch kein Schaden vor. Kein Team will Geld zurück.“

Da viele Anklagepun­kte etwa die Schweiz und Irland betreffen, kam der Schöffense­nat zur Ansicht, dass das österreich­ische Strafrecht gar nicht anzuwenden ist. Außerdem könne man nicht beweisen, dass das ganze Team aufgrund des Dopings eines Einzelnen schneller gefahren ist. Denifl wurde freigespro­chen – bei seinem Vater kullerten Tränen der Erleichter­ung.

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