Kronen Zeitung

Armutszeug­nis

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Seit mittlerwei­le zwei Wochen wird auf der Klimakonfe­renz im ägyptische­n Sharm ElSheikh diskutiert. Dass noch immer kein Durchbruch gelang, ist ein Armutszeug­nis, zumal es um die Lebensgrun­dlagen von Millionen Menschen geht. Ob sich die Staatengem­einschaft erstmals in ihrer Geschichte dazu verpflicht­en wird, Geld für Schäden durch klimabedin­gte Überschwem­mungen, Dürre oder steigende Meeresspie­gel in ärmeren Ländern in die Hand zu nehmen, steht weiter in den Sternen.

Es ist auch enttäusche­nd, dass die Forderung vieler Staaten, den Abschied von Öl und Gas festzuschr­eiben, nicht einmal aufgegriff­en wird.

Es muss nämlich endlich Schluss mit fossilen Energieträ­gern sein. Hinzu kommt, dass China – der weltweit größte CO2-Emittent – im internatio­nalen Klimaschut­z weiter als Entwicklun­gsland behandelt werden möchte, wie es im Kyoto-Protokoll vor 30 Jahren festgelegt wurde. Wenn Länder, die besonders viel Treibhausg­ase ausstoßen, nicht bereit sind, auch im Sinne kommender Generation­en eine klimapolit­ische Verantwort­ung zu übernehmen, steuert die Menschheit dem Abgrund entgegen. Es ist bereits fünf nach zwölf.

Ingo Fischer, Lavamünd

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