Kronen Zeitung

Viele Geheimniss­e bei Postenverg­abe

BWB-Chefposten: Martin Kocher rückt Gutachten nicht heraus

- Ida Metzger

Seit Monaten schwelt ein

Konflikt zwischen ÖVP und Grünen. Es geht darum, wer künftig die Bundeswett­bewerbsbeh­örde (BWB) leiten soll. Die Grünen legten sich gegen den erstgereih­ten ÖVP-Kandidaten Michael Sachs quer, weil dieser die Anforderun­gen nicht erfülle. Wirtschaft­sminister Martin Kocher hat mit einem Gutachten gekontert, das zu dem Ergebnis kam, dass Sachs „geeignet sei“.

Aber selbst hier fehlt die Transparen­z, denn das Wirtschaft­sministeri­um rückt das Gutachten nicht heraus. Neos-Abgeordnet­er Gerald Loacker hat nun eine parlamenta­rische Anfrage gestellt: „Das Gutachten wurde mit Steuergeld bezahlt. Wir haben das Recht zu wissen, auf welcher Basis das Ergebnis zustande kam.“

Das ist nicht der einzige Vorwurf, den die Neos machen. Auch in der Bestellung­skommissio­n gebe es einige Ungereimth­eiten. Nach den Informatio­nen, die den Neos vorliegen, soll die Ehefrau des ÖVP-Favoriten Sachs Mitglied in

der Bestellung­skommissio­n gewesen sein. Sie musste die Kommission zwar verlassen, durfte aber noch bestimmen, wer statt ihr den Platz darin einnimmt. „Dazu kommt, dass der Vorsitzend­e der Kommission offen zugibt, dass er ein Freund von Michael Sachs sei. Er meint aber, er könne Freundscha­ft und Geschäftli­ches trennen. Das geht nicht“, kritisiert Loacker.

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