Kronen Zeitung

Je Trump, desto Biden

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Es war ein festliches Wochenende im Weißen Haus. Am Samstag gab eine Enkelin von US-Präsident Biden ihrem Freund das Jawort, und am Sonntag beging Joe Biden seinen 80. Geburtstag. Ob ihm persönlich dabei so zum Feiern zumute war ist zu bezweifeln. Er selbst sagte unlängst in einem Interview: „Ich kann gar nicht ausspreche­n, wie alt ich werde. Es will mir nicht über die Lippen.“

Bei einer anderen Gelegenhei­t sagte der US-Präsident, ihm sei aufgrund seines Alters bewusst, dass er morgen schwer krank werden oder auch tot umfallen könne.

Aus Anlass seines Geburtstag­es wird Biden wohl auch die Frage durch den Kopf gegangen sein, ob er sich eine neuerliche Kandidatur für das Weiße Haus in zwei Jahren antun soll oder nicht. Er weiß, dass 64% der Amerikaner sich das nicht wünschen. Anderersei­ts haben er und seine Demokraten trotz seiner Unbeliebth­eit und trotz der hohen Inflation bei den jüngsten Kongresswa­hlen viel besser abgeschnit­ten als erwartet, konnten im Senat sogar ihre Mehrheit halten.

Donald Trump hat seine Wiederkand­idatur bereits verkündet. Er muss sich allerdings innerparte­ilichen Vorwahlen stellen. Sollte Biden nicht kandidiere­n, gebe es auch bei den Demokraten innerparte­iliche Vorwahlen.

Sollte Trump die Vorwahlen bei den Republikan­ern gewinnen, scheint Bidens Alter vielen Demokraten das geringere Risiko als eigene Vorwahlen mit ungewissem Ausgang. Je Trump, desto Biden also . . .

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