Kriminalität von morgen
Wir leben in einer Angstgesellschaft. Vermehrt haben wir Sorge, einem kriminellen Delikt zum Opfer zu fallen, leben wir doch in großer Unsicherheit. Vergewaltigungen, Raub, Diebstahl – täglich liest man von Bedrohungen aller Art. So mancher Mensch würde zu Recht vermuten, es wird immer schlimmer.
Blickt man aber nüchtern auf die Statistik, wird das Leben zunehmend sicherer. Die Chance, getötet oder ausgeraubt zu werden, nimmt nach wie vor ab. Oft ist es wohl eher eine Frage der subjektiven Wahrnehmung als eine der realen Gefahr. Paradoxerweise steigt unser Sicherheitsbedürfnis dann, wenn es weniger Kriminalität gibt – die menschliche Psyche ist eben sonderbar.
Leider übersehen wir somit aber auch die wahre Bedrohung: Cyberkriminalität. Enkeltricks, Schockanrufe und Kreditkartendiebstahl verbreiten sich im Netz. Durch den demografischen Wandel sind besonders immer häufiger ältere Menschen gefährdet, auf die Cyberfallen hereinzufallen. Die Bedrohungen der Zukunft sind zunehmend digitaler, dagegen hilft nur vermehrt Aufklärung. Verschwindet das Geld einmal in den unendlichen Weiten des World Wide Webs, ist es verdammt schwer, den Schuldigen ausfindig zu machen.
Umso wichtiger ist es, uns nicht länger von der rein physischen Bedrohung blenden zu lassen und uns gegen digitale Gefahren zu rüsten.