Kronen Zeitung

Probleme mit Vermieter: Es geht um die Existenz

Kurz nach der Eröffnung kamen die Lockdowns, dann zerstörte ein Wasserscha­den das Atelier einer Keramikmei­sterin

- H. Dragan, V. Graf

Melanie Sophie Mahlknecht (29) ist die jüngste Keramikmei­sterin Österreich­s. 2020 erfüllte sie sich schließlic­h ihren Traum und eröffnete ihr Atelier samt offener Werkstatt im 5. Bezirk. Doch die Freude hielt wegen Corona nicht lange. Heute, mehr als zwei Jahre später, kämpft Mahlknecht um ihre Existenz.

Mit dem ersten Lockdown nahm das unternehme­rische Drama aber erst seinen Anfang. Bereits zwei Wochen nach der feierliche­n Eröffnung. Weitere Lockdowns sollten folgen. Eine Zeit, in der die junge Frau weiterhin die volle Miete zahlen musste – nicht gerechtfer­tigt, wie man heute weiß.

Als sich die Lage der Pandemie im Mai 2021 schließlic­h etwas verbessert­e, kam der nächste Schlag: ein Wasserscha­den von der Wohnung über dem Geschäft. „Es war wie in einer Tropfstein­höhle. Die Fäkalien kamen durch die Decke, das Geschäft stand unter Wasser“, schildert Mahlknecht. Eine durchweich­te Decke fiel sogar auf die Schulter ihres Partners. Dann kam der mühsame Kampf mit dem Vermieter. Statt im August waren die Sanierunge­n erst im Oktober fertig, eine Entschädig­ungszahlun­g gab es nicht. Auch keinen Ersatz für die Lagerkoste­n.

Erst nachdem der Fall bei der Schlichtun­gsstelle landete, bot der Vermieter einmalig 3500 Euro – nur wenn Mahlknecht auf alle Forderunge­n verzichtet.

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