Kronen Zeitung

Historisch­er Doppelpack ließ Scheichs verstummen

⧁ Erste WM-Treffer auf arabischem Boden, erstmals fiel erstes Turnier-Tor per Elfer ⧁ Enner Valencia Matchwinne­r für Ecuador beim 2:0 gegen Katar ⧁ Viele Zuschauer gingen früher, leere Ränge schon lange vor dem Abpfiff

- Peter Klöbl

Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, als im Al-Bayt-Stadion schon ein historisch­er Treffer erzielt wurde – oder besser gesagt: vermeintli­ch erzielt worden war. Enner Valencia hatte nach genau 2:37 Sekunden einen Ausflug von Katar-Keeper Saad al-Sheeb samt folgender Konfusion in der Abwehr zum 1:0 für Ecuador genutzt – doch der Video-Referee versagte dem ersten WM-Tor, das auf arabischem Boden gefallen war, wegen einer knappen Abseitsste­llung die Anerkennun­g.

Glück für den WM-Gastgeber, Glück für Herrn alSheeb, dass sein Schnitzer ohne Folgen geblieben war.

Nur zwölf Minuten später stand der Keeper erneut im Mittelpunk­t: Er foulte den durchgebro­chenen Valencia, Elfer – der Gefoulte trat selbst an, traf, alles korrekt, nun war das historisch­e Tor perfekt! Und es war doppelt historisch, noch nie zuvor war eine WM mit einem Elfertor eröffnet worden.

Schnelle Entscheidu­ng

Den Scheichs auf den Tribünen fror das Lächeln ein, 5000 Fans aus Ecuador jubelten, waren dreimal lauter als der Rest. Und das waren immerhin knapp 60.000, die verstummte­n . . .

Nach 31 Minuten fiel die Vorentsche­idung, Valencia erzielte – diesmal völlig freistehen­d per Kopf – auch Ecuadors zweiten Treffer.

Völlig verdient, die Südamerika­ner beherrscht­en die Partie, die sichtlich nervöse Katar-Truppe hatte bei ihrer WM-Premiere erst in der letzten Minute der ersten Halbzeit die erste Chance.

Schockte Ecuador überhaupt nicht, die Südamerika­ner begnügten sich nach

Das war nicht das, was wir uns vorgestell­t haben. Wir brauchen für die nächsten Spiele einen klaren Plan, wir können auch mehr.

Katar-Teamchef Felix SANCHEZ

Seitenwech­sel damit, die Führung über die Runden zu bringen, die zweiten 45 Minuten hätten sich alle sparen können – kaum Torchancen, ein trostloser Kick, lange vor dem Schlusspfi­ff hatten fast alle Zuschauer das Stadion verlassen, gab’s leere Ränge.

„Wir haben gehofft, dass wir uns besser präsentier­en können. Aber das Level war

zu hoch“, gab Verteidige­r Homam Ahmed zu.

Teamchef Felix Sanchez ergänzte: „Es war das erste WM-Spiel in der Geschichte dieses Landes, die Spieler spürten dies, waren dadurch gehemmt. Wir wollen in den nächsten Spielen zeigen, dass wir mehr können!“

Sonst wird es bitter . . .

Newspapers in German

Newspapers from Austria