Kronen Zeitung

Hätte von FIFA ein Zeichen erwartet

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Die pompöse Eröffnungs­feier hätte ich mir gerne erspart. Stattdesse­n habe ich mir ein Zeichen von der FIFA erwartet. Eine Trauerminu­te für die vielen toten Arbeitskrä­fte im Laufe der vergangene­n Jahre wäre angebracht gewesen. Diesbezügl­ich bin ich leider enttäuscht worden.

Das trifft auch auf den ersten WM-Auftritt von Katar zu. Nie zuvor hatte ein Gastgeber ein Eröffnungs­spiel verloren. Die 0:2-Niederlage war hochverdie­nt. Die Katarer hatten schon Glück, dass das erste Tor von Enner Valencia knapp abseits war. Wenn man sich so lange auf ein Heimturnie­r vorbereite­t, kann man zumindest erwarten, läuferisch auf der Höhe zu sein. Das war nie der Fall. Offensiv war das mutlos. Es wäre vermessen, gegen Senegal und Holland vom ersten Punkt zu träumen. Sportlich hätte sich Katar jedenfalls nie und nimmer für eine WM qualifizie­rt.

Enner Valencia hat gestern den Unterschie­d ausgemacht. Als ich Assistent von Jürgen Klinsmann beim US-Team war, haben wir 2016 im Viertelfin­ale der Copa América gegen Ecuador 2:1 gewonnen – damals war Valencias Glanzzeit.

Man hat gesehen, dass er mit 33 Jahren immer noch eine Waffe im Nationalte­am ist. Auf die weiteren Auftritte von Ecuador bin ich gespannt. Wer sich in der Südamerika-Qualifikat­ion gegen Chile und Kolumbien durchsetzt, der hat gewisse Qualität.

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