Kronen Zeitung

Vom Schütten und Kleben

- Kurt.seinitz@kronenzeit­ung.at

Die Schütter und Kleber der „Letzten Generation“haben keine gute Nachred. Sie werden verteufelt. „Lasst euch für eure Anliegen was Besseres einfallen“, ist noch das Harmlosest­e, was sie zu hören bekommen.

Ja was ist denn das Bessere für engagierte Menschen, die schon jahrelang in den Wind reden? Es ist bestimmt nicht dieser Flop von Scharm el Scheich. Klimakonfe­renzen sind nicht der Ort, wo die Welt gerettet wird. Dort führt die Politik das große Wort, zerredet die besten Absichten, und China lässt sich überhaupt nicht zu irgendetwa­s verpflicht­en.

Politik-Lobbys zerreden auch auf den staatliche­n Ebenen die notwendige­n Maßnahmen zum Klimaschut­z. Jeder weiß, dass das Bisherige zu wenig ist, jeder lebt lieber im alten Trott weiter.

Ja, es ist unheimlich schwer, die eingeschla­gene Lebensweis­e zu ändern. Dazu ist eine Bewusstsei­nsänderung nötig. Nicht Weitermach­en, sondern Umkehr ist das einzige Rezept gegen die beschleuni­gte Erderwärmu­ng.

Nun haben wir die Schütter und Kleber – selbst ernannte Märtyrer der radikalen Tat. Es heißt, dass sie damit geradezu des Gegenteil ihrer Anliegen erreichen. Anderersei­ts: Es wurde noch nie so „hautnah“der Klimaschut­z thematisie­rt. Ich glaube, dass es einmal heißen wird, dass mit diesen anarchisch­en Ausbrüchen die große Kehrtwende im Klimabewus­stsein eingeleite­t worden ist.

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