„Soko“rückt Tierquälern auf den Pelz
Rinder, die knietief in ihrem Dreck stehen: Solche Bilder, zuletzt von einem Hof in St. Pölten, schockieren immer wieder. Niederösterreich will nun beim Tierschutz zum Vorreiter werden.
Nur jede vierte Tierschutz-Anzeige betrifft landwirtschaftliche Betriebe, weiß Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP). Aber da ist das Ausmaß oft besonders schlimm. Um sowohl diesen wenigen schwarzen Schafen unter den Landwirten, privaten „Tiersammlern“als auch skrupellosen Händlern und Züchtern effizienter das Handwerk zu legen, prescht das größte Bundesland mit einer neuen „Task Force“vor. Diese soll künftig unabhängig von den
Bezirkshauptmannschaften und deren Amtstierärzten agieren. Fälle, wie der Horrorhof im Bezirk St. Pölten, in dem Hunderte Tiere jahrelang unter widrigsten Umständen gehalten worden waren und qualvoll verendeten, zeugen von Behördenversagen. „So etwas darf nicht mehr passieren und muss viel schneller geahndet werden“, betont TierschutzLandesrat Gottfried Waldhäusl. Der besagte Bauernhof wurde 49 (!) Mal kontrolliert, und nie kam es zu
Tierhalteverbot, zeigt sich der engagierte Politiker fassungslos. Eine Allianz für den Tierschutz bilden nun
Pernkopf und Waldhäusl – schon im kommenden Jahr wird die neue Einsatztruppe aktiv. Unter der Schirmherreinem
schaft des Tierschutzlandesrates werden bis zu vier ausgebildete Kontrollorgane eingesetzt, die sich nur um Verdachtsfälle von Tierquälerei kümmern.
Alle anderen Bundesländer sollten rasch nachziehen
„Sämtliche Informationen aus der Tierdatenbank bis hin zur Tierkörperverwertung bilden zusätzlich ein Frühwarnsystem“, sagt Tierschutz-Koryphäe Christoph Hofer-Kasztler, der als erfahrener Veterinär die Politiker berät. Bleibt zu hoffen, dass die anderen Bundesländer in puncto Tierschutz nicht in den Winterschlaf fallen, während Niederösterreich emsig wie eine Biene agiert.