„Three Lions“zeigten zum Start die Krallen
⧁ England überrollte beim Auftakt in Gruppe B Iran mit 6:2 ⧁ Saka traf doppelt ⧁ Auch viel politische Brisanz im Spiel
Eigentlich wollte England (so wie u.a. auch Deutschland) mit einer Kapitänsbinde in den Regenbogenfarben in die WM starten – zur Unterstützung der LGBTQ-Bewegung. Der Weltverband FIFA grätschte dazwischen, drohte mit Gelben Karten und sogar Punkteabzügen. Dadurch knickten die WM-Starter doch noch ein. Es war nicht die einzige nicht-sportliche Brisanz an diesem zweiten WM-Tag. Denn die IranKicker verzichteten bei der Hymne aufs Mitsingen – ein deutlicher Protest gegen das Regime in der Heimat. Das iranische Staatsfernsehen unterbrach daher sogar die Liveübertragung.
Sportlich lief es für die mutigen Iraner überhaupt nicht rund. Zuerst musste Goalie Beiranvand nach einem Zusammenprall vom Feld. Und dann rollte Englands Torlawine los. Jungstar Bellingham machte den Anfang (33.), Saka (43.) und Sterling (45+1.) legten noch vor der Pause nach. Saka vollendete den Doppelpack (62.), die weiteren England-Tore steuerten die Joker Rashford (71.) und Grealish (90.) bei. Irans Doppeltorschütze Taremi (65., 103./Elfer) meinte nach der Partie vielsagend: „Wir haben Charakter gezeigt.“Zielte natürlich Richtung nicht gesungener Hymne ab. Englands Teamchef Southgate sagte: „Ein guter Start, aber die zwei Gegentore ärgern mich.“