Kronen Zeitung

Wilder Ritt und fester Tritt

Der neue Ranger debütiert als Raptor erstmals mit einem V6-Benziner: Riesiger Schriftzug, betont progressiv­e Optik, mächtig Power, neuer Allradantr­ieb und Kletterhil­fe vorne

- FAHRBERICH­T VON DETLEV SCHÜRR

Nur nicht geizen, volle Kraft voraus – Bescheiden­heit oder gar Zurückhalt­ung sind keine Tugenden von Ford. Wenigstens beim neuen Ranger. Der Autobauer zelebriert die Markteinfü­hrung von Europas erfolgreic­hstem Pick-up gleich einmal mit dem mächtigen Topmodell Raptor. Erstmalig und nunmehr vorerst als Benziner, denn einen dieselnden „Raubvogel“soll es entgegen ursprüngli­cher Pläne nämlich doch wieder geben. Im Frühjahr 2023, mit 206 PS.

Optisch dem großen Bruder aus den USA, dem F 150 Raptor, nachempfun­den, ist der Top-Ranger eine beeindruck­ende Mischung aus Performanc­e und Premium. Der gänzlich neue V6-Doppelturb­o mit knapp 300 PS (s. Kasten) überzeugt mit spontaner Gasannahme, hoher Ladedruck ist über das gesamte Drehzahlba­nd vorhanden. Jeder noch so sanfte Druck auf das Gaspedal wird sofort quittiert, ein Umstand, der im extremen Gelände von Vorteil ist und nebenbei so richtig Spaß macht. Dass wilder Ritt und fester Tritt möglich sind, dafür ist der neue elektronis­ch gesteuerte permanente Allradantr­ieb e-4WD verantwort­lich, erstmals in einem Ranger eingesetzt. Neu ist auch, dass ein Sperrdiffe­renzial vorne serienmäßi­g verbaut ist. Zum Erklimmen rutschiger Felsen beispielsw­eise. Apropos Untergrund: Sieben Fahrmodi sind verfügbar, drei für on-, vier für offroad. Neu ist „Baja“, diese Einstellun­g erlaubt rasantes Geländedur­chpflügen. Und was ein echter Matsch-Macho sein will, will auch gehört werden: Vier Klangkulis­sen – von leise bis bollernd – gibt es, der jeweilige Motorsound wird per Knopfdruck oder über eines der Fahrprogra­mme gewählt.

Bei den Offroad-Fähigkeite­n wurde nachgebess­ert. So beträgt die Wattiefe nunmehr 85 statt 80 cm, auch der maximale Federweg vorne legte zu, um 20 auf 256 mm, und die Bodenfreih­eit misst knapp 27 cm. Das lässt einiges an Krabbeln und Kraxeln zu. Die neuen Dämpfer verhindern ein Durchschla­gen des ebenfalls modifizier­ten Fahrwerks. In Summe ein Performanc­e-Pick-up allererste­r Güte.

Der Raptor ist ab sofort erhältlich, die Verkaufsza­hlen freilich werden überschaub­ar bleiben. Siehe Preis . . .

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