Weniger ist mehr
Ja, da hat er recht, der Beat Feuz. So neu ist seine Vorbereitung nicht. Auch ich habe es am Ende meiner Karriere so gemacht. Weniger ist einfach viel mehr.
Wobei das bei mir gewisse Voraussetzungen gehabt hat: Ich war vorher schon erfolgreich, ich hatte ein sehr gutes Material und war pumperlgesund.
Drei Punkte, die auf Beat wohl auch zutreffen.
Und er wird, wie ich damals, genau wissen, was es braucht, um im Winter auf den Weltcup-Abfahrten wieder schnell zu sein.
Die Südamerika-Trainings im Sommer hatte ich – wie Feuz – auch gestrichen. Der Aufwand war und ist enorm. Am Ende einer Karriere spart man die Kräfte lieber, legt den Fokus besser aufs Gletscher-Training im Herbst. So geht man auch weniger ausgebrannt in die Saison.
Doch ich muss zugeben: Das klappt nicht bei jedem! In meiner Jugend war ich auch völlig anders. Wenn ich als 20-Jähriger meinen Trainingsplan nicht jeden Tag bis auf die letzte Zeile abgearbeitet habe, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Erst mit den Jahren kam die Überzeugung, dass man mehr Wert auf die Regeneration legen kann.
Und wer glaubt, dass Beat mit weniger Schneetagen leichter zu besiegen sein wird, ist schief gewickelt. Ich trau ihm nach wie vor alles zu. Auch wenn die Gegner richtig stark sind. Aber er kann und wird locker an die Sache herangehen. Das macht immer ordentlich schnell.