Ohne Freifahrtschein, aber mit Harry Potter
⧁ Bei Österreichs Spielern lief nach dem 2:0 gegen Italien auch lange nach Abpfiff der Schmäh ⧁ Wie Xaver Schlager Topstar Verratti zur Verzweiflung brachte, Posch ein Dreieck am Kopf bekam und Alabas Freistoß begeisterte
Marko! Bitte zur Besprechung“, kam von der ÖFB-Pressecrew – worauf Arnautovic neben den Journalisten zwinkerte: „Eine Frage haben sie noch. Nicht dass ich hier nur stehe, wenn wir verlieren . . .“
Die Stimmung in Österreichs Team nach dem 2:0Sieg gegen Italien war in den Katakomben des HappelStadions auch lange nach Abpfiff bestens. Etwa bei Xaver Schlager. Wie war’s gegen Paris-SG-Topstar Marco Verratti, dem er vor seinem 1:0-Tor den Ball abluchste? „Der hat sich viel beim Schiri aufgeregt. Er ist es in Frankreich wohl nicht gewohnt, dass er so oft berührt wird“, ätzte Schlager. „Aber einen Freifahrtschein gibt’s bei mir nicht. Und wenn man vorbeikommt, dann tut es weh.“
Weh tat’s auch einem anderen: Stefan Posch. Der Rechtsverteidiger musste sich nach vergebenem Kopfball-Sitzer im Scherz von Arnautovic anhören: „Einer meiner Kollegen hat ein Dreieck am Schädel. Er soll schauen, dass er nicht mehr in den Strafraum kommt.“Das sorgte sogar im ORFStudio für Rätsel – Posch klärte persönlich auf: „Ich hatte vor rund einem halben Jahr eine Platzwunde, wurde mit zehn Stichen genäht. Darum habe ich jetzt noch ein Dreieck, ein bisserl wie bei Harry Potter.“Ernster Nachsatz von „Arnies“Bologna-Kollegen: „Natürlich muss ich den Kopfball besser setzen, es ärgert mich selbst am meisten.“
Bestens gesetzt war der Freistoß zum 2:0 von David Alaba. Wie ein Strich. „Strich?“, lachte der Teamkapitän. „Ich glaube, das war schon ein Flatterball. Ich habe den Ball sehr gut getroffen.“Für Christoph Baumgartner, der den Fans Autogramme gab, war’s wieder einmal ein AlaBOOM. „Wahnsinn, was er für eine Schusstechnik hat. Der Ball ist so schnell und flattert“– da habe auch ein WeltklasseKeeper wie Gianluigi Donnarumma Probleme.
Ähnlich sah es auch Philipp Lienhart. „Der Freistoß war überragend“, fand Alabas Kollege im Abwehrzentrum. Dass man gegen den Europameister ohne Gegentor blieb – „das macht uns schon stolz. Wir wollten es uns und jedem in Österreich zeigen, dass wir gegen solche Gegner mithalten können. Ein positives Gefühl.“