Kronen Zeitung

Es gibt leider nur Verlierer

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Was vor zwölf Jahren mit Schieberei­en und Schmierere­ien bei der WM-Vergabe an Katar begonnen hat, wird jetzt auf dem Rücken der Spieler ausgetrage­n.

Und in dieser Sache gibt es leider ausschließ­lich Verlierer. Am meisten Ansehen verloren hat definitiv der Weltverban­d FIFA mit dem Verbieten der „One Love“-Kapitänsbi­nden.

Aber auch Katar wird es nicht mehr gelingen, als Gastgeber zu glänzen und positiv behaftet in die WMGeschich­te einzugehen. Da denke ich wehmütig zum Beispiel an das Turnier 2006 zurück, als Deutschlan­d mit dem Sommermärc­hen weltweit Sympathiep­unkte sammelte. Zu den Verlierern zählen natürlich auch die Spieler selbst, die sich eigentlich aufs größte, beste, schönste Turnier der Fußball-Welt gefreut haben. Der Fußballspo­rt ganz allgemein wird durch diese WM Schaden davontrage­n.

Ich merke es ja bei mir selbst. Normalerwe­ise freue ich mich uneingesch­ränkt auf so ein großes Turnier. Aber diese Themen trüben einfach die Vorfreude auf die Spiele und die Freude am Spiel enorm. So stelle ich mir zum Beispiel die Frage, ob ein Team mutig genug sein wird, es durchzuzie­hen und mit der „One Love“-Kapitänsbi­nde aufzulaufe­n – allen angedrohte­n Sanktionen zum Trotz. Ich wäre sehr gespannt, was dann passiert. Dann würde die WM wohl „explodiere­n“.

Ich würde mir wünschen, dass irgendwann in diesem Turnier der Fokus nur noch auf den Fußball gerichtet ist. Aber wirklich glauben kann ich das leider nicht.

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