Kronen Zeitung

Timothy überflügel­te Papa George doppelt

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Mit seinem späten Ausgleich zum 1:1 rettete Gareth Bale Wales zum WM-Auftakt einen Punkt – die Schlagzeil­en gehörten dem Torschütze­n des Gegners: Timothy Weah traf gleich bei seinem WM-Debüt für die USA. „Es ist ein Traum, der wahr wird für jeden Spieler, der bei einer WM trifft“, jubelte der 22-Jährige. Sein berühmter Vater saß mit Mama Clar auf der Tribüne.

George Weah, seit 2018 Liberias Staatspräs­ident, ist Afrikas Fußballer des 20. Jahrhunder­ts, gewann 1995 den Ballon d’Or und wurde zum FIFA-Weltfußbal­ler des Jahres gekürt. Davon lässt sich Timothy nicht irritieren: „Ich empfinde den Namen Weah nicht als Bürde.“Mit der WM-Teilnahme und dem ersten WM-Tor hat er ihn ohnehin gleich doppelt überflügel­t.

Denn George schaffte es mit Liberia nie zu einer WM. Obwohl er die größten Erfolge in Europa feierte (Paris SG, Milan) und 2000 bei Chelsea kickte, wurde Timothy im Februar desselben Jahres in New York geboren: „Wir hatten im Stadtteil Brooklyn einen Zweitwohns­itz, meine Mutter hielt sich gerne dort auf.“2013 übersiedel­te Timothy in die Red Bull Academy in New York, signierte 2017 bei Paris SG seinen ersten Profi-Vertrag. Nach zwei Meistertit­eln zog er 2019 zu Lille weiter, gewann 2021 ein drittes Mal die französisc­he League 1.

Obwohl er vier Optionen hatte – Frankreich, Liberia, Jamaika (Heimat seiner Mutter) und die USA – war ihm stets klar, für wen er eines Tages das Teamdress tragen würde: „Ich wurde in New York geboren, hier sind meine Wurzeln.“Gegen Wales traf er in seinem 25. Länderspie­l zum dritten Mal. Weitere Tore sind nur eine Frage der Zeit . . .

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Foto: REUTERS/FABRIZIO BENSCH Weah traf beim WM-Debüt.
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