Kronen Zeitung

„Historisch­e“Lohnrunden . . .

- DR. GEORG WAILAND georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Schritt für Schritt kommt man voran: Eine heikle Lohnrunde nach der anderen wird vereinbart, nach harten Verhandlun­gen und auch zahlreiche­n Drohungen. Aber immerhin, da hat die Sozialpart­nerschaft funktionie­rt. Sie hat ihren Preis, und der ist im vorliegend­en Fall ziemlich hoch. Es sind quasi „historisch­e“Abschlüsse, die man nicht so bald wieder sehen wird. Nicht zu Unrecht gilt die Sozialpart­nerschaft als „sublimiert­er Klassenkam­pf“.

Egal, ob Metaller, Sozialdien­ste oder Beamte: Die Inflation trifft alle, daher ist ein gewisses Verständni­s für die Forderunge­n gegeben. Jeder zu hohe Abschluss allerdings würde Job-Verluste bewirken, das wird auch diesmal so sein.

Wie geht es bei den nächsten Runden im Handel und bei den Eisenbahne­rn weiter? Der Handel hat in vielen Bereichen unter den Corona-Auflagen brutal gelitten, etwa bei der Mode. Hand aufs Herz: In vielen Handels-Branchen sind die Erträge, wenn überhaupt, mickrig klein. Für einen Hurra-Abschluss fehlt das Geld.

Und bei den Eisenbahne­rn? Da wird vom Möchtegern-Gewerkscha­ftspräside­nten in spe, Hebenstrei­t, der Lohnkonfli­kt freudig angefacht. Mehr und noch mehr lautet die Devise.

In die Bahn fließen Jahr für Jahr viele staatliche Milliarden Euro, Lohnforder­ungen, die weit über jenen der Metaller liegen, lösen in der Öffentlich­keit Kopfschütt­eln aus. Noch dazu, wo sie letztlich aus Steuergeld­ern abgedeckt werden müssten . . .

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