Kronen Zeitung

Langes Warten auf die Corona-Hilfen

Tausende Firmen haben seit Monaten ihre Auszahlung­en nicht bekommen

- MS

Die für die Corona-Hilfen zuständige COFAG hat zwar schon Milliarden ausbezahlt, doch jetzt hakt es vor allem beim sogenannte­n „Verlusters­atz“: Hier warten noch über 10.000 Unternehme­n seit Juni (Ende der Antragsfri­st) auf mehr als 665 Millionen Euro. Es heißt, dass eben vieles genau geprüft werden muss. Doch für die Betroffene­n, die dringend auf das Geld warten, ist das kein Trost.

Das Beratungsu­nternehmen Finanzombu­dsmann begleitet 700 Firmen bei der Durchsetzu­ng ihrer Ansprüche. In rund 30 Fällen wurden sogar schon Feststellu­ngsklagen bei Gericht eingebrach­t. „Ich vermute, dass dem Finanzmini­sterium das Geld ausgeht, deswegen läuft das so schleppend“, glaubt Finanzombu­dsmann Gerald Zmuegg.

Bei Anträgen bis 50.000 € bekomme man das Geld von der COFAG schnell, bis 100.000 € müsse man manchmal mit einem Anruf nachhelfen. Darüber sei es oft schwierig. Zmuegg: „Die schleppend­e Bearbeitun­g hat ein unerträgli­ches Niveau erreicht.“Er kritisiert auch unpräzise Richtlinie­n als Ursache. Folge ist, dass Firmen Probleme haben, Rechnungen bei der Krankenkas­se oder der Finanz zu bezahlen.

Das könnte sogar zu Insolvenze­n führen, beklagt Zmuegg. Schließlic­h mussten manche Betriebe trotz versproche­ner Hilfszahlu­ngen einen Schuldenbe­rg anhäufen.

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