„Bei einer Kältewelle müssen wir mit Abschaltungen rechnen!“
INTERVIEW Schon für Jänner befürchtet Blackout-Experte Herbert Saurugg düstere Zeiten – sprich regionale Blackouts!
Wann wird es denn nun so richtig finster bei uns?
Wenn ungünstige Rahmenbedingungen zusammenkommen, kann es schon ab Jänner so weit sein.
Was muss passieren, damit es so weit kommt?
Wenn eine Kältewelle den Strom- und Gasverbrauch erheblich erhöht. Durch das vermehrte Heizen steht dann zwangsläufig zu wenig Kraftwerksleistung zur Verfügung.
Muss es dann flächendeckend ,Licht aus‘ heißen?
Wahrscheinlicher ist, dass es vorerst regional zu Problemen kommt. Und zwar dann, wenn die Leitungska
pazitäten nicht ausreichen, weil Österreich nicht genug Strom importieren kann und wir selbst nicht genügend produzieren können.
Also gilt es jetzt schon, Notfallpläne zu erstellen und alle erdenklichen Szenarien durchzuspielen!
Notfallpläne müsste es schon längst geben.
Kann es sein, dass etwa in der Steiermark Landstriche dunkel bleiben müssen und in Wien noch immer Festbeleuchtung brennt?
Das kann auch umgekehrt passieren. Man muss sich immer genau anschauen, wie man das Netz stabilisiert.
Harmlos ist dieses Szenario aber sicherlich nicht?
Sie bringen es auf den Punkt. Mit jeder Abschaltung kommt es zwangsläufig zu Kollateralschäden.
Ihr realer Albtraum?
Computersysteme und Produktionsanlagen können Schaden nehmen, und auch die Telefonie ist in so einem Fall akut vom Zusammenbruch gefährdet.