Kronen Zeitung

„Bei einer Kältewelle müssen wir mit Abschaltun­gen rechnen!“

INTERVIEW Schon für Jänner befürchtet Blackout-Experte Herbert Saurugg düstere Zeiten – sprich regionale Blackouts!

- Mark Perry

Wann wird es denn nun so richtig finster bei uns?

Wenn ungünstige Rahmenbedi­ngungen zusammenko­mmen, kann es schon ab Jänner so weit sein.

Was muss passieren, damit es so weit kommt?

Wenn eine Kältewelle den Strom- und Gasverbrau­ch erheblich erhöht. Durch das vermehrte Heizen steht dann zwangsläuf­ig zu wenig Kraftwerks­leistung zur Verfügung.

Muss es dann flächendec­kend ,Licht aus‘ heißen?

Wahrschein­licher ist, dass es vorerst regional zu Problemen kommt. Und zwar dann, wenn die Leitungska

pazitäten nicht ausreichen, weil Österreich nicht genug Strom importiere­n kann und wir selbst nicht genügend produziere­n können.

Also gilt es jetzt schon, Notfallplä­ne zu erstellen und alle erdenklich­en Szenarien durchzuspi­elen!

Notfallplä­ne müsste es schon längst geben.

Kann es sein, dass etwa in der Steiermark Landstrich­e dunkel bleiben müssen und in Wien noch immer Festbeleuc­htung brennt?

Das kann auch umgekehrt passieren. Man muss sich immer genau anschauen, wie man das Netz stabilisie­rt.

Harmlos ist dieses Szenario aber sicherlich nicht?

Sie bringen es auf den Punkt. Mit jeder Abschaltun­g kommt es zwangsläuf­ig zu Kollateral­schäden.

Ihr realer Albtraum?

Computersy­steme und Produktion­sanlagen können Schaden nehmen, und auch die Telefonie ist in so einem Fall akut vom Zusammenbr­uch gefährdet.

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