Pflegequalität steht auf der Kippe
Nach der SpitalsärzteUmfrage lassen jetzt Zwischenergebnisse der Misscare-Austria-Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität aufhorchen. Diesmal zur Pflegeversorgung auf Allgemeinstationen in österreichischen Krankenhäusern.
Denn: Der Personalmangel wird auch hier eklatanter. Immer mehr Pflegekräfte sehen sich gezwungen, Pflegetätigkeiten in ihrem Tagesablauf wegzulassen. Ganze 84,4 (!) Prozent der befragten Pflegekräfte sagen, dass in ihrem Team in den vergangenen zwei Wochen mindestens eine Pflegetätigkeit oft oder sehr oft weggelassen wurde. Viele wichtige Pflegeleistungen werden in den Krankenhäusern also nicht durchgeführt.
Die Arbeiterkammer schlägt wieder Alarm und fordert, eine angemessene Pflegequalität sicherzustellen. AK-Präsidentin Renate Anderl: „Es gibt nur zwei Optionen: einen höheren Personaleinsatz oder die Reduktion von Betten. Anders wird es kein tragfähiges Verhältnis von Pflegepersonen zu Patienten im Krankenhaus geben. Hier muss die Politik endlich Farbe bekennen.“
Schätzungen zufolge werden bis 2030 etwa 13.000 Personen im akutstationären Bereich benötigt. Auch diese ersten Umfrageergebnisse sollten endlich ein Weckruf für die Politik sein.