Kronen Zeitung

Die Horror-Nacht von Kiew

- KURT SEINITZ kurt.seinitz@kronenzeit­ung.at

71 neue Raketen – und dann war es geschehen: eine europäisch­e Millionens­tadt in der kompletten Finsternis der Winternach­t – ohne Strom, Wasser, Heizung. Nur bitterkalt. Weitere 100 Winternäch­te dieser Art stehen noch bevor.

Putin hat es geschafft: Ein Kraftwerk nach dem anderen kaputt gebombt und die Ukraine damit zum dunkelsten Land der Welt verwandelt, so die deutsche „Bild“-Zeitung in einem Hilferuf aus Kiew. Russland zerstört systematis­ch die Lebensgrun­dlage der Ukraine, um den Widerstand zu brechen.

Mehr noch: Kälteterro­r soll die Ukraine in die Unterwerfu­ng zwingen.

Wer geglaubt hat, die Rückzugsop­erationen der russischen Armee würden die große Wende im Krieg signalisie­ren, sieht sich getäuscht. Putin hatte noch einen wichtigen Verbündete­n in der Hinterhand: den russischen General Winter. Dieser hatte zweimal das russische Imperium aus höchster Not gerettet und eine Wende eingeleite­t: 1812, 1941.

Die Imperialis­ten im Kreml können hundertmal so tun, als sei Kiew nicht mehr das Ziel – die „Mutter aller russischen Städte“(abgeleitet aus der „Kiewer Rus“) wird es immer bleiben.

Abnabelung­sprozesse wie jener zwischen Belgrad und Kosovo sind immer eine schmerzhaf­te Angelegenh­eit. Putins Regime hat die Absicht, jenen zwischen Kiew und Moskau rückgängig zu machen, nicht aufgegeben. Die Opfer interessie­ren Putin dabei nicht.

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