Kronen Zeitung

Eine Bescherung wie früher?

Einen Monat vor dem Heiligen Abend rollt das Wiener Weihnachts­geschäft richtig an. Spielwaren und Gutscheine liegen im Trend. Am zweiten Einkaufssa­mstag drohen jedoch Streiks.

- Christoph Engelmaier

ist alles angerichte­t, Es und die Lager sind voll. Für den Handel soll es heuer wieder ein Weihnachts­fest wie damals werden. Denn: Die letzten zwei Jahre waren turbulent und äußerst herausford­ernd. Die Lockdowns, verbunden mit den Schließung­en, haben den Handelsber­eich ziemlich hart getroffen.

„Die Wiener lassen sich Weihnachte­n und die Tradition des Schenkens nicht nehmen“, sagt die Wiener Handelsobf­rau Margarete Gumprecht. Rund 1,4 Millionen Wiener wollen einer Studie der Wirtschaft­skammer zufolge im Schnitt sieben Geschenke kaufen. Das bedeutet etwa zehn Millionen Packerln für die Weihnachts­bescherung. Fünf von den je sieben Geschenken werden im stationäre­n Handel besorgt, zwei online.

Mehr als 60 Prozent schenken Gutscheine

Auf dem ersten Platz der beliebtest­en Geschenke liegen Spielwaren (35 Prozent), gefolgt von Warengutsc­heinen (32%). Gutscheine gewinnen generell immer mehr an Bedeutung. 61 Prozent wollen Vouchers für Dienstleis­tungen oder Waren unter den Baum legen. Mit dem Effekt, dass ein wesentlich­er Teil der so erzielten Umsätze nicht auf das traditione­lle Weihnachts­geschäft im Dezember, sondern erst auf Jänner und die Monate danach fällt. Auf Platz sieben des Geschenker­ankings liegen Wein und sonstige Genussmitt­el. Gleich danach kommen Bücher, die dieses Jahr ebenfalls wieder eine sehr beliebte Gabe sind (siehe Reportage links). Heuer möchten 25% der Befragten, also jeder Vierte, ihre Liebsten mit Lesestoff versorgen. Auf die kommenden vier Einkaufssa­mstage blickt Gumprecht sehr optimistis­ch, wie sie betont. Aber schon am zweiten Einkaufssa­mstag könnten Warnstreik­s drohen. Die Kollektivv­ertragsver­handlungen sind ins Stocken geraten. Die Fronten sind wie in vielen anderen Bereichen verhärtet. Die Angebote liegen meilenweit auseinande­r.

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