Kronen Zeitung

Wiener rechnen mit Blackout

Eine neue Studie zeigt: Für Wiener stellt sich nicht die Frage, ob es einen Blackout gibt, sondern wann es zu einem Stromausfa­ll kommt. Ein Viertel rechnet mit baldigem Chaos.

- Philipp Stewart

Blackouts sind bei den Wienern angekommen – zumindest gedanklich. 95 Prozent der Hauptstädt­er kennen den Begriff. Das geht aus einer aktuellen Ipsos-Studie für die Helvetia Versicheru­ng hervor.

Rund ein Viertel der Befragten glaubt zudem, dass bereits in den kommenden zwölf Monaten längerfris­tig das Licht ausgehen könnte. Dazu passend: Jeder zweite Wiener hat bereits Vorsorge getroffen. Und auf die leichte Schulter nimmt dieses Szenario auch keiner mehr: Denn rund 80 Prozent der Befragten halten einen Blackout für gefährlich, ein knappes Drittel sogar für sehr gefährlich.

Jeder zweite Österreich­er trifft Vorbereitu­ngen

Die Vorbereitu­ngen auf und die Erwartunge­n an einen langfristi­gen Stromausfa­ll gehen in der Stadt und auf dem Land etwas auseinande­r.

Während in anderen Bundesländ­ern Heizmateri­al und Benzin gebunkert werden, sind die Wiener hier Schlusslic­ht. Auch Notstromag­gregate oder Ähnliches wird man in Wien eher seltener finden. Das habe aber weniger mit der Unbedarfth­eit der Hauptstädt­er als mit den fehlenden Möglichkei­ten in der Stadt zu tun, ist Alexander Zeh von Ipsos Austria überzeugt.

Was Stadt und Land verbindet, ist die Angst vor einem Anstieg der Kriminalit­ät. Plünderung­en, Anarchie, Chaos, Panik und Hysterie.

Das ist mit Abstand die größte Sorge aller Befragten. Während aber in Restösterr­eich gleich danach die Angst vor der Kälte kommt, ist man dahingehen­d in Wien etwas pragmatisc­her. In der Hauptstadt sorgt man sich bei einem Stromausfa­ll mehr um die Verderblic­hkeit gekühlter Lebensmitt­el.

Übrigens: Eine eigene Blackout-Versicheru­ng ist gar nicht nötig. Viele Versicheru­ngen würden einen solchen nämlich nicht explizit ausschließ­en.

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