Daumen entlarvt jungen Betrüger
Gestohlene Parktickets für Flughafen im Internet verhökert
V erminderte kriminelle Energie stellte der Richter im LG Korneuburg (NÖ) beim 21-jährigen Angeklagten fest – welche hübsche Umschreibung, dass der junge Mann ein bissl sehr dumm agierte.
Denn er stand schon bei seiner Firma – einem Lebensmittelkonzern – unter Beobachtung: Zuständig für den Posteinlauf, kamen immer wieder Pakete nicht beim Empfänger an. Nachweisen konnte man ihm bis dato aber nichts.
In so einer Situation dann auch noch über den FirmenPC „besonders günstig“Parktickets für den Flughafen Schwechat via eine Kaufplattform anzubieten ist nicht rasend klug. Aber eine 53-jährige Vielfliegerin war interessiert und traf sich mit ihm. Er hatte sogar eine Rechnung, sie fotografierte diese und auch sein KfzKennzeichen. Doch schon die erste Einfahrt klappte nicht – die Tickets waren als gestohlen gemeldet und dementsprechend gesperrt.
Die Polizei hatte leichtes Spiel – über das Kennzeichen wurde der junge Mann ausgeforscht. Die Tickets waren übrigens von seinem Arbeitgeber als gestohlen gemeldet worden – sie waren an den Lebensmittelkonzern übermittelt worden, kamen aber angeblich nie an in der Poststelle . . .
Die Zeugin konnte auch den Angeklagten identifizieren. Der Anwalt des 21-Jährigen, Herbert Eichenseder, schmunzelnd: „Zur Sicherheit machte die Polizei auch noch einen ,Daumenvergleich‘.“Also Anklage wegen Betrug und Veruntreuung – und gnädige drei Monate bedingt.