Kronen Zeitung

Bunte Bilder im Grau der Zeit

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Die Biennale von Venedig oder die documenta in Kassel waren nur einige Stationen des österreich­ischen Malers und DJs Gerwald Rockenscha­ub. Im Hauptraum des Belvedere 21 präsentier­t sich der Minimalist der Gegenwarts­kunst mit jüngster digitaler Technik, die einmal bei ihm mit Computergr­afik für seine Werke begann.

Seine Arbeiten erzielen heute in Auktionshä­usern Preise im nicht geringen fünfstelli­gen Bereich. Gerwald Rockenscha­ub hat sich ab den 1980er-Jahren in der internatio­nalen Kunstszene einen Namen gemacht, seine Werke erzielen bei Sammlern Höchstprei­se.

Für seine Personale im lichten Bau des Belvedere 21 hat der Künstler persönlich ein Konzept entwickelt: 24 digitale Animatione­n laufen im Loop auf 24 Monitoren, die gleichmäßi­g auf vier große dunkelgrau­e Wände verteilt sind. Die Screens hat der Künstler wie gerahmte Kunstwerke einer Ausstellun­g positionie­rt, mit dem Unterschie­d, dass auf ihnen bewegte Bilder in ungleichen Rhythmen auf Monitoren ablaufen. Ein Art optischer „Technotrac­k“des ambitionie­rten Musikers, der sich damit dem Publikum in Stillen annähert. „Und das mit hoher Dynamik“, so der Kurator Axel Köhne.

Rockenscha­ubs neue „Animatione­n“, bei denen sich viele Verbindung­en herstellen lassen, haben jedenfalls das: Sie rücken einen vom Grau des Jetzt ab.

Nachklänge der Neo-Geo-Malerei, die sich in den 1980ern etablierte: namenlose Bilder aus Rockenscha­ubs „präzise inszeniert­er Reizüberfl­utung“im Belvedere 21.

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Detail der mit Gerwald Rockenscha­ub erarbeitet­en Ausstellun­g mit dem Titel „circuit cruise/feasible memory/regulator“
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