Wirbel um Logistikzentrum am Rande des Lainzer Tiergartens
Bodenversiegelung statt Grün. Ein fast fünf Hektar großes Areal an der Westeinfahrt soll verbaut werden. Das gibt Ärger.
Mehr als 360 Meter lang, 75 Meter breit und 12 Meter hoch – das sind die gewaltigen Ausmaße des geplanten Logistikzentrums eines Handelsunternehmens. Seit Längerem hängt der Giga-Bau wie ein Damoklesschwert über dem Naherholungsgebiet des Lainzer Tiergartens bei Auhof. Wiederholt hatten Naturschützer auf den verheerenden Effekt der Bodenversiegelung (47.000 Quadratmeter sollen lückenlos verbaut werden) und die Auswirkungen auf das Kleinklima hingewiesen. Denn gerade dieser Standort würde die sauerstoffreichen Luftströme aus dem Wienerwald unterbinden. Das Areal gehört der Stadt Wien und ASFINAG. Der Bezirk Hietzing lehnt das Projekt ab (obwohl das Grundstück eigentlich in Penzing liegt). „Noch ist die Umwidmung nicht erfolgt. Und wir werden alles unternehmen, dass diese nicht erfolgt. Der Bezirk würde durch täglich 300 Sattelschlepper und 1200 Kleintransporter extrem abgasbelastet“, warnt der türkise Abgeordnete Wolfgang Gerstl. Derzeit liegt der Antrag zur Flächenwidmung zur Begutachtung auf.
Gastrogroßhändler Transgourmet preist Lager und Abholmarkt als ÖkoProjekt an. Der Standort soll bis 2030 CO2-neutral sein, die Pkw-Flotte rein elektrisch die Waren in der Stadt zustellen. Dachbegrünungen sollen die versiegelte Bodenfläche ausgleichen.
Bezirksbewohner sind entsetzt: „Dieser Platz wäre bestens für Geothermie geeignet, und die Stadt will so etwas genehmigen?“