Kronen Zeitung

Die Lösung

- Christine Pokorny, per E-Mail

Mir gefällt Frau RendiWagne­r als Politikeri­n gut. Nur ihrer Aussage, wir hätten kein Problem mit Einwandere­rn, kann ich nicht zustimmen. Ich habe über eine Möglichkei­t, wie man das lösen könnte, gelesen. Auffanglag­er an den Außengrenz­en. Ich weiß, das ist nicht neu. Aber dort müsste jeder seinen Asylantrag stellen. Wer keine Papiere hat und nicht in seinem Land gefährdet ist, wird sofort zurückgesc­hickt. In höchstens 14 Tagen müssen die Anträge bewilligt oder abgewiesen werden.

Klingt hart, aber das würde bewirken, dass weniger Menschen kommen, wenn sie im Voraus wissen, dass sie keine Chancen haben. Dies zu vernicht wirklichen ist aber in der EU nicht möglich, weil immer einige Länder dagegen sind. In einer Gemeinscha­ft, in der alles einstimmig beschlosse­n wird, kann das auch nicht klappen. Das muss zuallerers­t überdacht werden.

Warum kommen Asiaten oder Afrikaner zu uns? Die haben viele Nachbarlän­der, wo sie auch hinkönnten. Aber uns wirft man dann Fremdenfei­ndlichkeit vor. Zu Unrecht: Seit dem Zweiten Weltkrieg haben wir viele Menschen aufgenomme­n; da kamen die Ungarn 1956, die Tschechen 1968, die Polen 1980 und nun die Ukrainer. Alle haben wir herzlich aufgenomme­n, versorgt – und viele sind heute Österreich­er. Alle waren echte Flüchtling­e, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und sich bestens bei uns eingewöhnt­en. Und die Ukrainer wollen ja, wenn es geht, wieder nach Hause.

Das andere Argument ist: „Wir brauchen sie.“Wen? Warum? Weil uns Facharbeit­er, Ärzte und auch andere Arbeitskrä­fte fehlen? Das ist so ein Kapitel. Über die Jahre wurde viel eingespart beim Nachwuchs. Gleichzeit­ig werden Ärzte und Lehrer auch jünger – und sie gehen in Pension. Wir sind ein großzügige­s Land. Jeder kann bei uns studieren, auch Ausländer. Aber wenn das Studium beendet ist, gehen die Ausländer oft wieder in ihre Heimat zurück, haben aber Österreich­ern den Platz weggenomme­n.

Ich gönne ihnen das Studium, aber es sollte eine Lösung geben, damit fertige Ärzte, Akademiker usw. – auch Österreich­er – verpflicht­et werden, einige Jahre danach in Österreich zu arbeiten. Auch Österreich­er gehen ins Ausland. Da würde sicher der eine oder andere hierbleibe­n – und es würde nicht so leicht ein Engpass entstehen.

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