Ohne Rüstung!
Szenen, die kein Anhänger im Stadion erleben will. Ein Deutschland-Fan bekam wegen einer Binde und eines Schweißbandes in Regenbogenfarben Ärger mit der Polizei. Umzingelt von 10 bis 15 Securitys, wurde der Weitgereiste aufgefordert, die Utensilien abzulegen. Mit Verhaftungen und Strafen wurde gedroht. Ähnliche Vorfälle meldeten übrigens auch Holländer, Briten und Waliser. Ihre One-LoveSchleifen landeten im Müll.
Bislang steht der Sport in Katar im Schatten der Politik, doch zumindest die eigenartigen Regeln bei der Regenbogen-Kleidung fallen. Katar gibt die restriktive Haltung auf, seit gestern sollen Anhänger für den Regenbogen-Look nicht mehr behelligt werden. Ein kleiner Lichtblick . . .
Dennoch gibt es WM-Kuriositäten wie Sand in der Wüste. Englische Fans dürfen sich etwa nicht mehr als Kreuzritter verkleiden, weil das Faschingsoutfit zu sehr an die christlichen Kreuzzüge im Mittelalter erinnert. Die Kostüme werden sogar als Beleidigung für die islamische Kultur angesehen.
Themen und Vorschriften, mit denen sich kein FußballBesucher herumschlagen will. Alles wird in Katar kontrolliert, hinterfragt und auf die Waagschale gelegt – nur die FIFA-Funktionäre vergaßen bei der WM-Vergabe auf ihre Prinzipien wie Kulturaustausch, Völkerverbindung und das Streben nach Diversität. Weil die Gier nach Profit sämtliche normalen Gedankengänge außer Kraft gesetzt hat.