Zelenskij kritisiert Klitschko wegen Stromausfall in Kiew
Kiew. Ukraines Präsident und Bürgermeister von Kiew sind politische Rivalen, die der Krieg zur Zusammenarbeit zwang.
Nach den russischen Raketenangriffen mit massiven Zerstörungen macht die Ukraine Fortschritte bei der Wiederherstellung ihrer Stromversorgung. Präsident Wolodimir Zelenskij kritisierte jedoch, dass es gerade in der Hauptstadt Kiew nur langsam vorangehe. „Viele Kiewer Bürger waren über 30 Stunden ohne Strom“, sagte er. Er erwarte vom Büro des Bürgermeisters Qualitätsarbeit, sagte er in selten offener Kritik an Vitali Klitschko.
Klitschko und Zelenskij sind Säulen des ukrainischen Abwehrkampfs gegen den russischen Angriffskrieg. Obwohl beide proeuropäisch, sind sie erbitterte politische Rivalen und schlossen bei Kriegsausbruch Burgfrieden. Der hat seine Grenzen. Beide sind in Kiew, doch es gibt keine gemeinsamen Fotos oder Auftritte. Als Komiker nahm Zelenskij die Klitschkos bevorzugt ins Visier. Als er in die Politik ging, setzte er sich in einem erbitterten Präsidentschaftswahlkampf gegen Petro Poroschenko durch – einen Verbündeten Klitschkos. Wechselseitig gibt es Korruptionsvorwürfe. 2024 würden wieder Präsidentschaftswahlen anstehen. Und Klitschko gilt als aussichtsreichster Herausforderer Zelenskijs.