Tote nach Schulmassaker
Trauer und Entsetzen, nachdem ein 16-Jähriger an zwei Schulen in Brasilien das Feuer eröffnete. Die Schusswaffen stammen von seinem Vater, der Polizist ist.
Mit Militärkleidung und Gesichtsschleier stürmte ein 16-Jähriger im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo seine ehemalige Schule. Ermittlern zufolge trug der Bursche ein Hakenkreuz auf seinem Tarnanzug. Auf Sicherheitsvideos ist zu sehen, wie der Schütze mit einer halb automatischen Waffe auf die Kinder schießt. Nachdem der Attentäter zwei Menschen getötet hatte, eröffnete er in einer nahe gelegenen Privatschule das Feuer. Ein Mädchen starb. Insgesamt wurden elf Menschen verletzt.
„Der 16-jährige Täter war bis Juni Schüler an einer der Schulen. Wir haben Informationen, wonach er in psychiatrischer Behandlung war“, erklärte der Gouverneur des südöstlichen Bundesstaates Espírito Santo, Renato Casagrande, nachdem der Schütze festgenommen worden war.
Polizeipräsident João Francisco Filho sagte Journalisten, der 16-Jährige habe den Angriff dem Anschein nach zwei Jahre lang geplant und schien kein „definitives Ziel“gehabt zu haben. Derzeit gehen die Beamten davon aus, dass der Schüler alleine handelte.
Auch woher der Schütze seine Waffen hatte, ist bekannt. Der Vater des Attentäters ist ein Polizist und hatte seine Dienstwaffe zu Hause sowie eine privat registrierte Pistole.
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva drückte via Twitter seine Trauer aus und sprach von einer absurden Tragödie.
Trotz der weit verbreiteten Gewalt sind in Brasilien Schusswaffenangriffe in Schulen relativ selten. Bei dem bisher blutigsten Schusswaffenangriff auf eine Schule hatte im April 2011 ein 24-jähriger Mann das Feuer in seiner ehemaligen Schule in einem Vorort von Rio de Janeiro eröffnet und zwölf Schulkinder getötet, bevor er Suizid beging.