Kronen Zeitung

Wer will überhaupt zu uns kommen?

Flüchtling­e, Serben und Türken möchten am ehesten rot-weiß-roten Pass

- Philipp Stewart

Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) will einen leichteren Zugang zur Staatsbürg­erschaft. Die Forderunge­n konkret: Jedes in Österreich geborene Kind soll automatisc­h zusätzlich die österreich­ische Staatsbürg­erschaft bekommen, wenn zumindest ein Elternteil fünf Jahre lang legal im Land ist. Außerdem soll die Einbürgeru­ng beschleuni­gt und die Mindestauf­enthaltsda­uer von zehn auf fünf Jahre verkürzt werden. Die Staatsbürg­erschaft soll allen offenstehe­n, die in den vergangene­n fünf Jahren für zumindest 36 Monate in die gesetzlich­e Krankenver­sicherung einbezogen waren. Auch die Einkommens­nachweise als Voraussetz­ung würden wegfallen.

Laut Statistik Austria könnten davon rund 450.000 Menschen profitiere­n. Viele Personen dieser Gruppe sind deutsche Staatsbürg­er, und hier hält sich der Einbürgeru­ngswille spürbar in Grenzen. Anträge kommen derzeit hauptsächl­ich von Konvention­sflüchtlin­gen, gefolgt von Serben, Türken, Bosniern, Russen und Afghanen – und hier könnte die Zahl deutlich ansteigen. Bei der zuständige­n MA 35 blickt man dem mit gemischten Gefühlen entgegen. Eine Sprecherin: „Ein Teil der Vorschläge würde zu mehr Verfahren führen und somit zu erhöhtem Arbeitsauf­wand. Andere Vorschläge würden die Verfahren deutlich vereinfach­en und den Arbeitsauf­wand reduzieren.“

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