Wer will überhaupt zu uns kommen?
Flüchtlinge, Serben und Türken möchten am ehesten rot-weiß-roten Pass
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will einen leichteren Zugang zur Staatsbürgerschaft. Die Forderungen konkret: Jedes in Österreich geborene Kind soll automatisch zusätzlich die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen, wenn zumindest ein Elternteil fünf Jahre lang legal im Land ist. Außerdem soll die Einbürgerung beschleunigt und die Mindestaufenthaltsdauer von zehn auf fünf Jahre verkürzt werden. Die Staatsbürgerschaft soll allen offenstehen, die in den vergangenen fünf Jahren für zumindest 36 Monate in die gesetzliche Krankenversicherung einbezogen waren. Auch die Einkommensnachweise als Voraussetzung würden wegfallen.
Laut Statistik Austria könnten davon rund 450.000 Menschen profitieren. Viele Personen dieser Gruppe sind deutsche Staatsbürger, und hier hält sich der Einbürgerungswille spürbar in Grenzen. Anträge kommen derzeit hauptsächlich von Konventionsflüchtlingen, gefolgt von Serben, Türken, Bosniern, Russen und Afghanen – und hier könnte die Zahl deutlich ansteigen. Bei der zuständigen MA 35 blickt man dem mit gemischten Gefühlen entgegen. Eine Sprecherin: „Ein Teil der Vorschläge würde zu mehr Verfahren führen und somit zu erhöhtem Arbeitsaufwand. Andere Vorschläge würden die Verfahren deutlich vereinfachen und den Arbeitsaufwand reduzieren.“