Patienten sind hier unerwünscht
Sitzbänke im Otto-Wagner-Areal sollen nur von Mietern benutzt werden
Diskriminierung und Ausgrenzung hat die Stadt Wien den Kampf angesagt. Die stadteigenen Gesiba hat offensichtlich einen anderen Zugang. In dem bei Spaziergängern sehr beliebten OttoWagner-Areal sind neben den Sitzbänken spezielle Tafeln aufgestellt.
„Nur GESIBA-Mieter“sollen hier ausruhen dürfen, steht in dicken schwarzen Buchstaben. Und das ist nicht als Witz gemeint.
„Aufgrund vieler Beschwerden unserer Bewohner, dass die Sitzbänke vor allem durch Patienten oder Besucher der REHA-Klinik und von sonstigen Personen benutzt werden und es zu erheblicher Lärmbelästigung und Verunreinigungen gekommen ist, haben wir auf Wunsch einer Vielzahl der Mieter diese Hinweistafeln aufgestellt“, so die Begründung der gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft.
Die Frage der „Krone“, wie das kontrolliert (Meldezettel?) und sanktioniert wird, darauf geht das Unternehmen nicht ein. Für die Initiative „Steinhof erhalten“ist das sehr bedenklich: „Wer soll da ausgegrenzt werden?“Und: „Warum darf sich niemand anderer dort ausruhen?“, fragen Mitglieder der Initiative.
Das Areal ist bekanntlich vorbelastet. In der NS-Zeit wurde unweit der Sitzbänke eine Vielzahl Kinder ermordet.