Kronen Zeitung

Strom-Unfall auf Zugdach

Eine Mutprobe am Bahnhof Stadlau endete für einen Teenager (16) fatal. Beherzte Polizisten leisteten sofort Erste Hilfe. Der Jugendlich­e schwebt in akuter Lebensgefa­hr.

- M. Münzer

Drama um einen jungen Mann (16) in der Nacht auf Samstag am Bahnhof Stadlau. Dem 16Jährigen ist eine Mutprobe zum Verhängnis geworden. Der Bursch war mit zwei Freunden über einen Zaun auf das ÖBB-Gelände geklettert. Als er als Erster auf einen Tankwaggon stieg, erlitt er einen Stromschla­g durch die darüber liegende Hochspannu­ngsleitung.

Der 16-Jährige gab keine Lebenszeic­hen mehr von sich. Alarmierte Polizisten starteten mit der Reanimatio­n und setzten mehrmals einen Defi ein. Schließlic­h erlangte der Bursch das Bewusstsei­n wieder. Die Berufsrett­ung übernahm die notfallmed­izinische Erstversor­gung des Verletzten. Die Feuerwehr musste einen Teil des Bahnhofsza­unes durchtrenn­en, um den Burschen mit einer Rettungswa­nne aus dem Gleisberei­ch transporti­eren zu können. Er wurde ins AKH gebracht, wo die Ärzte um sein Leben kämpfen. Seine verzweifel­ten Angehörige­n werden durch ein Kriseninte­rventionst­eam betreut.

ÖBB und Polizei appelliere­n an die Eigenveran­twortung: Die Oberleitun­gen haben eine Spannung von 15.000 Volt, auch wenn kein Zug fährt. Das ist um 65-mal mehr als in einer Steckdose – Todesgefah­r, wenn man die Leitung berührt. Ab einer gewissen Distanz droht zudem ein Spannungsü­berschlag. Die ÖBB bieten unter dem Motto „Die Bahn ist kein Spielplatz“für Schulen kostenlose Vorträge.

Newspapers in German

Newspapers from Austria