Kronen Zeitung

Viktor Orbán provoziert wieder

- Franz Peer, Linz

Der ungarische Ministerpr­äsident Viktor Orbán provoziert wieder einmal. Er trägt in aller Öffentlich­keit einen Schal, der das Großungari­sche Reich zeigt. Mit diesem Schal signalisie­rt er Gebietsans­prüche, zumindest optisch, gegen einige Länder rund um sein Ungarn.

Viktor Orbán ist der Ministerpr­äsident von einem Land, das zur Europäisch­en Union gehört. Die Gelder aus Brüssel sichern seinem Land Entwicklun­g und Wohlstand und ihm selbst das politische Überleben. Sein demagogisc­hes Taktieren ist ausgericht­et auf Provokatio­n und Abpressen von Geld, die Werte Europas und die Regeln der Europäisch­en Union interessie­ren ihn kaum. Korruption blüht, Menschenre­chte werden eingeschrä­nkt, Medien verstaatli­cht und Flüchtling­e einfach durchgewun­ken. Anscheinen­d darf Viktor Orbán den Europäisch­en Provokateu­r geben, die Europäisch­e Union besänftigt ihn und seine Kumpane mit immer mehr Geld, nur damit er sich wieder einige Zeit brav verhält. Wer auch immer die schützende Hand über Orbán hält, die EU ist gefordert, seinem Treiben Einhalt zu gebieten.

Viktor Orbán testet in voller Absicht, wie weit er gehen kann, seine Aktionen sind wohl überlegt, er missbrauch­t Europa für seine demagogisc­hen Spiele. Europa kann und darf sich das nicht länger gefallen lassen. Viktor Orbán und sein Ungarn wollen nicht verstehen, dass die Mitgliedsc­haft in der Europäisch­en Union nicht nur Geldabhole­n bedeutet und darüber hinaus keine Verpflicht­ungen bestehen. Es ist unerträgli­ch, von der EU ständig Fördermill­iarden zu nehmen, jedoch die Regeln und Werte dieser Gemeinscha­ft permanent zu missachten.

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