„Ich lasse mich sehr selten provozieren“
PULS4-Moderator Alex Kratki über Klassenerhalt, Provokationen, Schnittbälle und wer Weltmeister wird
Sie haben mich in Ihr Vereinslokal eingeladen: Sie sind ja Profi! (lacht) Nein, ich habe schon früh gewusst, dass es zum Profi nicht ganz reicht. Aber Teamsport hat mir schon immer getaugt. Und ich konnte schon als Kind nie ruhig sitzen, daher hat mir der sportliche Ausgleich immer sehr gutgetan.
Wann war Ihr erster Ballkontakt?
Schon sehr früh, denn ich habe mit acht Jahren bei der Vienna im Verein gespielt. Dorthin hat mich mein Vater als Dreijähriger mitgenommen. Später habe ich dann in Klosterneuburg gespielt, und vor sieben Jahren bin ich beim SV St. Andrä-Wördern gelandet und spiele hier in der 1. Klasse Nord-West. Trainiert werden wir seit drei Wochen von Rapid-Legende Andreas Reisinger.
Was ist Ihr Ziel?
Wir sind in der Hälfte der Meisterschaft, zwei Vereine steigen ab – und wir sind vorletzter. Aber ich spiele immer gern um etwas: Also um den Meister oder um den Abstieg. Ich würde natürlich lieber um den Meister spielen (lacht). Oberstes Ziel ist jetzt der Klassenerhalt.
Was ist ihre Position?
Zentrales Mittelfeld. Das ist der Spielmacher.
Sie scheinen ein sehr diplomatischer zu sein. Ihre Statistik sagt: In 439 Spielen 91 Tore und nur zwei Rote Karten. Ich bin beeindruckt.
Ich lasse mich sehr selten provozieren und bin da eher der Schlichter. Mich hat es nie gestört, wenn mich wer schimpft. Je älter du wirst, umso mehr denkst du bei einem Schnittball an die Konsequenzen: Dass du dir wirklich wehtun kannst und eben nicht in den letzten Zweikampf gehst.
Wie of trainieren Sie denn?
Dreimal pro Woche bei Wind und Wetter, und am
Wochenende ist Match.
Was sagt denn Ihre bessere Hälfte zu dem Hobby?
Meine Verlobte kommt am Wochenende zuschauen, sie ist da sehr gerne dabei.
Schauen Sie, oder boykottieren Sie die Fußball-WM?
Ich hab bis jetzt jede Partie gesehen und finde, man sollte Politisches nicht mit Sportlichem vermischen. Das ist ein Event, auf das Sportler ihr Leben lang hintrainieren und einmal die Möglichkeit haben, dass sie das machen. Dass die WM in Katar stattfindet, ist meiner Meinung nach nicht richtig. Ich schaue sie aber trotzdem. 2010, als die WM vergeben wurde, DA hätte man aufschreien müssen.
Wer wird’s?
Ich bin ein alter Fußballromantiker, darum sag ich Argentinien.