Kronen Zeitung

„Kein Verständni­s für diesen Streik!“

INTERVIEW ÖBB-Boss Matthä übt scharfe Kritik an der Gewerkscha­ft

- Mark Perry

H

err Matthä, die stundenlan­gen Verhandlun­gen waren für Sie offenbar ebenso zermürbend wie niederschm­etternd?

Der Arbeitgebe­r hat bis zuletzt um eine Einigung gerungen. Die Gewerkscha­ft hat Angebot um Angebot abgeschmet­tert.

Weil diese vielleicht doch nicht so gut waren?

Das weise ich entschiede­n zurück. Wir haben mit 8,44 Prozent das höchste Lohnerhöhu­ngsangebot aller Branchen an die Arbeitnehm­er gerichtet. Doch auch das war denen offenbar nicht genug.

In anderen Branchen wie etwa bei den Metallern ist man zusammenge­kommen. Warum nicht bei der Bahn?

Das müssen Sie die betreffend­en Gewerkscha­fter fragen, die am Tisch gesessen sind – und auch jene, die im Hintergrun­d die Fäden ziehen.

Umso weniger Verständni­s haben Sie für den Ausstand?

Ich habe in der Tat null Verständni­s für diesen Streik! Er wurde von der Gewerkscha­ft mutwillig vom Zaun gebrochen.

Die Hunderttau­senden Fahrgäste waren in diesem Spiel wohl nebensächl­ich?

Es schmerzt mich, dass unsere Fahrgäste in Mitleidens­chaft gezogen werden. Ich möchte mich aufrichtig bei ihnen entschuldi­gen. Wir werden aber so rasch wie möglich den Betrieb wieder hochfahren, damit alle verlässlic­h an ihre Ziele kommen.

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