Kronen Zeitung

„Fußball-Gott“im Zentrum der Macht

Sein Job wird noch definiert – aber bei Rapid fällt keine Entscheidu­ng mehr ohne Steffen Hofmann

- Rainer Bortenschl­ager

Vor 20 Jahren kam Steffen V Hofmann nach Hütteldorf, drei Jahre später war Rapid Meister, spielte Champions League. Wie lange dauert es jetzt?

Allein die Frage unterstrei­cht die Aufbruchst­immung. „Unser Projekt ist mittel- bis langfristi­g“, bremst der Deutsche. „Wir müssen uns darauf besinnen, worin wir gut sind. Ich bin überzeugt, dass wir die besten österreich­ischen Spieler zu uns holen können.“(S)ein Schlüssel ist die Akademie, der Weg über den Nachwuchs. Und sein Wort hat mehr denn je Gewicht. Die Fans kleben an seinen Lippen. Alle Hoffnungen ruhen auf dem „Fußball-Gott“. Nicht rational, aber typisch Rapid.

Wo der 42-Jährige Talentesco­ut, Interimstr­ainer und Sportkoord­inator war. Und zuletzt Co. von Trainer Zoki Barisic – das „Duo“tickt gleich. Ein Vorteil. Aber jetzt ist Hofmann der starke Mann im Sport. Die Position (General Manager?) wird zwar noch definiert. Aber Hofmann

sitzt im Sportaussc­huss des Präsidiums mit Tojner und Hatz, wird – nach erfolgtem Kassasturz – in Absprache mit Barisic die „kurzfristi­ge Transferst­rategie“(O-Ton Präsident Wrabetz) festlegen. Und soll dann auch einen neuen Sportchef finden. Der aber nicht (mehr) alle Entscheidu­ngsfreihei­ten genießen wird. „Die maßgeblich­e Stimme wird Steffen haben“, bestätigt Wrabetz. Das macht die Suche wohl nicht leichter.

Vor allem aber soll der „Menschenfä­nger“Hofmann als Bindeglied zwischen Präsidium, Sport und Wirtschaft fungieren. Das ist wichtig. Aber viel Verantwort­ung. Auf dem Rasen war er dem Druck gewachsen – auch im Zentrum von Rapids Macht?

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