Kronen Zeitung

„Not-Intervalle“bei Öffis: Kein Ende in Sicht!

Der Personalma­ngel bei den Wiener Linien ist noch lange nicht bereinigt. Elf der 28 Straßenbah­nlinien fahren seit 3. November im Ferienfahr­plan – zum Leidwesen der Kunden. Droht das Gleiche bald bei den U-Bahnen?

- Michael Pommer

Die Zeichen bei den Wiener Linien stehen auf Wachstum, und wir tun alles, um so rasch wie möglich wieder zu unserem gewohnten Angebot zurückzuke­hren.

Sprecherin Wiener Linien

Ferienfahr­plan ohne Ferien bedeutet: längere Wartezeite­n, in den Stoßzeiten vollgestop­fte Garnituren und viele unzufriede­ne Kunden. Seit 3. November mussten die Wiener Linien bei elf der 28 Straßenbah­nsowie einigen Buslinien die Intervalle „anpassen“, wie das Wort ausdünnen vom Unternehme­n liebevoll umschriebe­n wird. Grund: Personalma­ngel.

Die Verkehrsbe­triebe suchen händeringe­nd nach Personal für die Cockpits. Unter anderem auch deswegen, weil der Generation­enwechsel für die Geschäftsf­ührung offenbar überrasche­nd kam. Wie läuft die Suche nach Mitarbeite­rn, wollte die „Krone“von den Wiener Linien wissen? Antwort: „Bereits seit einiger Zeit laufen große Recruiting-Kampagnen. Monatlich startet eine Bim-Schule, und im Dezember ist eine zusätzlich­e Schule mit 12 Plätzen eingeplant. Die Ausbildung dauert drei Monate und wird bezahlt.“

Haben die „Not-Intervalle“also bald ein Ende? Nein, heißt es vom Unternehme­n: „Wir können aufgrund verschiede­nster Faktoren – erhöhter Krankenstä­nde aufgrund von Grippe- oder einer neuerliche­n Corona-Welle – eine genaue Dauer nicht vorhersage­n.“ Die Befürchtun­g vieler: Auch bei den U-Bahnen werden die Wartezeite­n massiv länger. Die Wiener Linien: Änderungen sind „derzeit keine geplant“.

Reunion bei den SPÖFriends: R Alte Bekannte aus dem Rathaus kommen in den Beweisantr­ägen der ÖVP zur Wien Energie vor. Auf neun Seiten listet die Volksparte­i auf, was und wer für die U-Kommission benötigt wird. Unter anderem will die Partei – wie berichtet – Einblicke in das Handy von Bürgermeis­ter Michael Ludwig. Aber nicht nur seine Chats sollen durchleuch­tet werden, auch die von Finanzstad­trat Peter Hanke und Verkehrsst­adträtin Ulli Sima.

Der ÖVP reicht das noch nicht. Sie will nicht nur genaue Einblicke in den Darlehensv­ertrag zwischen Bund und Wien sowie in die angebliche­n Persilsche­in-Gutachten der Institute Pricewater­houseCoope­rs, Freshfield­s Bruckhaus Deringer und Ithuba Capital, sondern auch Protokolle der Aufsichtsr­atssitzung­en der Stadtwerke.

Und auch sie werden er

Warum braucht ein Unternehme­n im Besitz der Stadt von heute auf morgen Kreditzusa­gen in Milliarden­höhe, um nicht pleitezuge­hen?

ÖVP-Klubobmann Markus Wölbitsch

wähnt: Ex-Bürgermeis­ter Michael Häupl und ExFinanzst­adträtin Renate Brauner. Die ÖVP fordert den „gesamten analogen und elektronis­chen Schriftver­kehr“der beiden hinsichtli­ch „der Wahrnehmun­g der Eigentümer­rechte der Gemeinde Wien gegenüber der Wiener Stadtwerke AG bzw. der Wien Energie GmbH“. Sie sollen auch als Zeugen geladen werden, fordert die ÖVP.

Newspapers in German

Newspapers from Austria