Ohne Augenmaß in der Krise
Jetzt haben die ÖBBler also ihren Warnstreik. Gut, das ist wohlerworbenes Recht, aber ein bissl Bauchweh darf dabei schon erlaubt sein. Klar will die Gewerkschaft ein möglichst gutes Ergebnis für ihre Schäfchen herausholen, aber bitteschön, liebe Leute von der VIDA, ein bisserl Augenmaß bzw. mehr volkswirtschaftliches Verantwortungsbewusstsein möge da schon auch bei den Verhandlungen dabei sein, wenn hinten und vorne eh der Hut brennt!
Wer vorangegangene Verhandlungsergebnisse in den Fokus nimmt, der wird merken, dass die Angebote der WIKA nicht ganz so schlecht waren. Dass sich die Gewerkschaften allgemein nicht sehr darüber den Kopf zerbrechen, wer denn letztlich für das Ergebnis die Zeche zahlt, kann man insofern zwar verstehen, wenn man sieht, wie locker unsere Volksvertreter mit der mühsam erwirtschafteten Kohle umspringen – man denke etwa an den vergoldeten Bösendorfer-Flügel. Aber trotzdem könnte es nicht schaden, wenn auch die Gewerkschaft den Rechenstift hernimmt und noch mal nachkalkuliert. Denn der volkswirtschaftliche Schaden, der durch diese Maßlosigkeit jetzt zustande kommt, ist gigantisch. Als hätten wir nicht eh schon genug Probleme. Also: alle runter vom hohen Ross und alles noch mal von vorne! Aber mit mehr Augenmaß und Hausverstand!